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HOFHEIM
Hofheimer BRK-Rettungswache hat neues Führungsduo
Daniel Schirmer (Zweiter von links) und Daniel Imhof (Dritter von links) sind das neue Führungsduo an der BRK-Rettungswache Hofheim. Sie lösen Jürgen Sieber (Zweiter von rechts) ab, der sein Amt in jüngere Hände legen wollte. Rettungsdienstleiter Christoph Grimmer (links) sowie (von rechts) Bürgermeister Wolfgang Borst, Kreisgeschäftsführer Dieter Greger und Landrat und BRK-Kreisvorsitzender Wilhelm Schneider wünschten den beiden viel Erfolg und dankten Sieber für sein jahrzehntelanges Engagement.
Foto: Michael Will/BRK | Daniel Schirmer (Zweiter von links) und Daniel Imhof (Dritter von links) sind das neue Führungsduo an der BRK-Rettungswache Hofheim.
Bearbeitet von Alois Wohlfahrt
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:54 Uhr

Daniel Schirmer ist seit 1. März neuer Leiter der BRK-Rettungswache in Hofheim. Ihm steht als neuer Stellvertreter Daniel Imhof zur Seite. Bei der offiziellen Amtseinführung vor wenigen Tagen wünschten Kreisgeschäftsführer Dieter Greger, Landrat Wilhelm Schneider und Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst dem neuen Führungsteam gutes Gelingen bei ihrer Arbeit. Gleichzeitig dankten sie dem bisherigen Wachleiter Jürgen Sieber für dessen aufopferungsvolles Engagement für das Rote Kreuz; er war 35 Jahre lang Wachleiter und hatte Ende Januar angekündigt, dieses Amt zur Verfügung zu stellen.

„Wir danken ihnen für ihre treuen Dienste“, lobte Landrat und BRK-Kreisvorsitzender Wilhelm Schneider den ehemaligen Wachleiter. Er habe sich fürs BRK und die Bevölkerung in Hofheim und im Landkreis in hohem Maße engagiert, heißt es in der Pressemitteilung des BRK Haßberge.

„Mister Rotkreuz Hofheim“

Kreisgeschäftsführer Greger bezeichnete Sieber, der im Februar seinen 60. Geburtstag gefeiert hatte, als „Mister Rotkreuz Hofheim“. Neben Wachleitung und Rettungsdienst habe sein Engagement vor allem dem Blutspenden und den Altkleidersammlungen gegolten. Auch wenn er sich entschlossen habe, die Verantwortung in jüngere Hände zu legen, so zähle das Rote Kreuz noch lange auf sein Wissen und seine Unterstützung.

Sieber hinterlässt nach Worten von Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst „große Fußstapfen“, er sei in Hofheim seit Jahrzehnten das Gesicht des Roten Kreuzes und die rechte Hand des ehemaligen stellvertretenden BRK-Kreisvorsitzenden Prof. Eike Uhlich gewesen. Den neuen Wachleitern wünschte Borst viel Erfolg und sagte ihnen die Unterstützung der Stadt Hofheim zu.

35 Jahre Leiter der Rettungswache

Nach dem Besuch der Hauptschule hatte Jürgen Sieber eine Ausbildung zum Bau- und Möbelschreiner absolviert. Zum Roten Kreuz hatte er schon in jungen Jahren Kontakt über das Jugendrotkreuz, trat in die heutige Bereitschaft Hofheim-Königsberg ein und absolvierte seinen Zivildienst im Katastrophenschutz, wo er sich für eine zehnjährige Mitarbeit verpflichtete. 1981 wurde Sieber als hauptamtlicher Mitarbeiter im Rettungsdienst eingestellt, war eine Zeit lang an der Rettungswache Ebern tätig und wechselte dann nach Hofheim, wo er 35 Jahre die Leitung der Rettungswache innehatte.

Rotkreuzhaus modernisiert

In dieser Zeit wurde das Rotkreuzhaus modernisiert, Hofheim wurde als Notarztstandort anerkannt und 1999 begann der Neubau der Rettungswache mit anschließender Sanierung und Erweiterung des Rotkreuzhauses.

„Die Arbeit im Rettungsdienst, mit ständig wechselndem Einsatzgeschehen und Herausforderungen, machen die Aufgabenstellung abwechslungsreich“, bilanziert der 60-Jährige, der verheiratet ist und drei erwachsene Töchter hat. Hilfesuchenden und Schutzbefohlenen zu helfen, sei für ihn eine große Aufgabe. „Und wenn dann ein Knoten in einer betrübten Seele platzt, ist doch schon viel erreicht.“

Die Zukunft des Rettungsdienstes mit der neuen Berufsausbildung „Notfallsanitäter“ sieht er als Herausforderung.

Sieber: Berufsbild ändert sich

Das Berufsbild werde sich ändern, und es sei wichtig, die „altgedienten Kollegen mitzunehmen und im Umkehrschluss aus deren Berufserfahrung zu schöpfen“. Personalnot und den leeren Stellenmarkt im Rettungsdienst-Sektor sieht Sieber als Kraftakt für die Zukunft.

Als Hobby beschreibt der Hofheimer neben dem BRK vor allem Haus, Hof und Garten. „Mit meinen Freunden im BRK durfte ich 18 Jahre in der Ukraine-Hilfe des BRK-Kreisverbandes mitarbeiten und war selbst in meiner Freizeit 19-mal in Truskavets.“ Auch künftig will Jürgen Sieber das Rote Kreuz unterstützen. Wenn es seine freie Zeit erlaubt, werde er sich bei den Aktionen der Bereitschaft Hofheim-Königsberg beteiligen, „denn hier gibt es viel Arbeit und nette Kolleginnen und Kollegen“. Ein nächstes Ziel soll der Bau eines Außenaufzuges ans Rotkreuzhaus mit anschließenden barrierefreien Schlussarbeiten sein.

Anforderungen enorm gestiegen

Christoph Grimmer, Leiter Rettungsdienst im BRK-Kreisverband, dankt Jürgen Sieber für dessen Arbeit zum Wohle des Roten Kreuzes und wüscht Daniel Schirmer und Daniel Imhof viel Erfolg. Er betont, dass die Anforderungen an die Betriebsleitung des Rettungsdienstes enorm gestiegen seien und es eine Vielzahl an administrativen Tätigkeiten zu erledigen gelte. Gesetzliche und tarifliche Vorgaben hätten die Dienstplangestaltung erschwert. „Hinzu kommt der allgemein bekannte Personalmangel.“ Auch die Anzahl von Diensten, die ausgebildete Ehrenamtliche leisten, nehme deutlich ab. Gleichzeitig steigt laut Grimmer die Zahl der Einsätze.

So habe die Anzahl der Notfallereignisse im Vergleich zum Jahr 2011 um 54 Prozent zugenommen. Dem begegne man im Kreisverband mit einer Steigerung der Planstellen: Waren es im Jahr 2007 noch 45, sind 2017 mit 63 deutlich mehr zu besetzen. Es werde also deutlich, dass auf die neuen Wachleiter eine Vielzahl von Aufgaben zukomme, heißt es in der Pressemitteilung des BRK weiter.

Zunehmende Digitalisierung

Sich den Herausforderungen zu stellen, darauf freuen sich Daniel Schirmer und Daniel Imhof. Imhof (35), der in Lendershausen wohnt, verheiratet und Vater von zwei Kindern ist, hat seinen Zivildienst im BRK-Kreisverband Haßberge geleistet, begann danach die Ausbildung zum Rettungsassistenten, arbeitete anschließend beim BRK Haßberge, weitere sechs Jahre beim Arbeiter-Samariter-Bund in Schweinfurt und kehrte im April 2012 wieder zurück in die Haßberge, wo er seitdem auf der Rettungswache Hofheim als Rettungsassistent tätig ist.

Sich täglich auf neue Situationen, Einsätze und Krankheitsgeschichten einzustellen, den Patienten Sicherheit und Geborgenheit während der medizinischen Versorgung zu vermitteln, treibt ihn an. Herausforderungen sieht er in der zunehmenden Digitalisierung im Rettungsdienst, der Unterstützung älterer Kollegen im täglichen Umgang mit neuen Techniken und darin, zusätzliche ehrenamtliche Helfer zu gewinnen. Als stellvertretender Wachleiter ist er künftig mit dafür zuständig, die täglichen Dienstabläufe zu koordinieren, für Personalmanagement, Dienstplangestaltung und den Fuhrpark. In seiner Freizeit unternimmt der 35-Jährige gerne Ausflüge in die Natur, mag gemütliches Zusammensein mit Freunden und widmet sich nebenbei der Landwirtschaft.

An der Spitze der Hofheimer BRK-Rettungswache: Daniel Schirmer.
Foto: Michael Will/BRK | An der Spitze der Hofheimer BRK-Rettungswache: Daniel Schirmer.
 
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