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Happertshausen
Happtertshausen: Am Samstag tagte hier mit über 700 Männern und Frauen die größte Siebener-Vereinigung weltweit
Fast 1100 Feldgeschworene gibt es im Landkreis Haßberge. Auch in Zeiten von Digitalisierung ist ihre Aufgabe unverzichtbar, sagte Landrat Wilhelm Schneider.
Fast 1100 Feldgeschworene passen auf, dass Grenzsteine im Landkreis Haßberge nicht heimlich versetzt und somit Besitzgrenzen verschoben werden. (Symbolbild)
Foto: Patty Varasano | Fast 1100 Feldgeschworene passen auf, dass Grenzsteine im Landkreis Haßberge nicht heimlich versetzt und somit Besitzgrenzen verschoben werden. (Symbolbild)
Christian Licha
 |  aktualisiert: 23.06.2023 03:42 Uhr

Ganz im Zeichen des Ehrenamtes stand der Samstagvormittag beim Festwochenende der DJK Happertshausen anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens. Im großen Festzelt am Sportplatz versammelten sich über 700 der insgesamt 1081 Feldgeschworenen aus allen Ecken des Landkreises Haßberge, um den alljährlichen Kreissiebenertag zu feiern. Kreisobmann Adolf Müller freute sich, das aus allen 157 Ortsobmannschaften im Landkreis Siebener bei diesem Ereignis vertreten waren. Ergreifend war das Bild im Festzelt, als die Ebertshäuser Dorfmusikanten die Bayernhyme, das Deutschlandlied und den Frankenlied-Marsch spielten und viele Anwesende mitsangen.

Mittler zwischen Vermessungsamt und Bevölkerung

Feldgeschworene haben eine wichtige Mittlerfunktion zwischen dem Vermessungsamt und der Bevölkerung. Als wichtiger Partner der Behörde helfen sie bei der Vermessung, sichern und bewahren Grenzsteine und markieren Grundstücksgrenzen – sichtbar und unsichtbar. "Diese Aufgabe erfordert nicht nur ausgezeichnete Ortskenntnisse, sondern auch ein großes Maß an Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl und diplomatisches Geschick", hob Landrat Wilhelm Schneider hervor und dankte allen Feldgeschworenen, die dieses Amt ein Leben lang ausüben, denn ein persönlicher Rücktritt ist nicht möglich. "Auch trotz aller digitalen Messtechniken, die es mittlerweile gibt, ist die Arbeit der Siebener unverzichtbar", so Schneider weiter.

Die größte Vereinigung ihrer Art weltweit: Über 700 Feldgeschworene kamen zum Kreissiebenertag in Happertshausen zusammen.
Foto: Christian Licha | Die größte Vereinigung ihrer Art weltweit: Über 700 Feldgeschworene kamen zum Kreissiebenertag in Happertshausen zusammen.

Landtagsabgeordneter Steffen Vogel (CSU) setzte all diesen Aussagen die Krone auf, wohlgemerkt im positiven Sinne: "Wir haben im Landkreis Haßberge die größte Siebener-Vereinigung der Welt". Das ist der Fall, weil der ganze Landkreis sich seinerzeit bezüglich der Organisation des Feldgeschworenenwesens vereinigt habe und nicht, wie in allen anderen Landstrichen Bayerns, dies nach den Altlandkreisen geschehe. Grußworte sprach auch Aidhausens Bürgermeister Dieter Möhring, stellvertretend für alle Bürgermeisterkollegen, die zahlreich vertreten waren.

Ebenfalls schloss sich die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (CSU) den Dankesworten an die Ehrenamtlichen an. Für zwei Redner war die diesjährige Veranstaltung der erste Kreissiebenertag, an dem sie in ihrer jetzigen Position teilnehmen durften: Dieter Reisenweber, der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes und Michael Reuss als Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Schweinfurt, wie das Vermessungsamt offiziell genannt wird, bekleiden nämlich erst seit einiger Zeit ihre Ämter.

Alois Mühlfelder aus Sand (links) ist seit stolzen 60 Jahren Feldgeschworener. Landrat Wilhelm Schneider gratulierte dem Jubilar.
Foto: Christian Licha | Alois Mühlfelder aus Sand (links) ist seit stolzen 60 Jahren Feldgeschworener. Landrat Wilhelm Schneider gratulierte dem Jubilar.

46 neue Feldgeschworene handeln ab sofort nach dem Wahlspruch "Fürchte Gott, tue Recht und scheue niemand", denen Landrat Wilhelm Schneider im Beisein von Kreisobmann Adolf Müller den Eid abnahm. Auch eine Frau ist hierbei in den Kreis der Siebener aufgenommen worden. Karola Meißner aus dem Bundorfer Ortsteil Kimmelsbach verstärkt nun die gut zwei Hände voll Frauen, die bisher schon als Feldgeschworene aktiv sind.

Ein Teil der Jubilare, die für ihre Jahrzehnte lange ehrenamtliche Tätigkeit als Feldgeschworene geehrt wurden.
Foto: Christian Licha | Ein Teil der Jubilare, die für ihre Jahrzehnte lange ehrenamtliche Tätigkeit als Feldgeschworene geehrt wurden.

Für ihre Jahrzehnte lange ehrenamtliche Tätigkeit wurden insgesamt 44 Feldgeschworene mit der Überreichung einer Ehrenurkunde ausgezeichnet, die seit 25, 40, 50 oder 60 Jahren ihren Dienst verrichten. Besonders erwähnenswert ist in diesem Jahr die Ehrung von Alois Mühlfelder aus Sand. Der 89-Jährige ist bereits seit sechs Jahrzehnten stolzer Siebener.

Es mangelt dem Siebenerwesen im Landkreis Haßberge nicht an Nachwuchs: Insgesamt 45 Männer und eine Frau wurden als neue Feldgeschworene vereidigt.
Foto: Christian Licha | Es mangelt dem Siebenerwesen im Landkreis Haßberge nicht an Nachwuchs: Insgesamt 45 Männer und eine Frau wurden als neue Feldgeschworene vereidigt.

Wie es sich für den Kreissiebenertag gehört, startete der Vormittag mit einer großen Kirchenparade zum Festzelt. Hier hielten dann Dekanin Anne Salzbrenner und Pfarrer Jaroslaw Woch einen Ökumenischen Wortgottesdienst ab, bei dem auch den in den letzten zwölf Monaten verstorbenen Feldgeschworenen gedacht wurde.

Siebener im Landkreis Haßberge: Die Neuen und die Geehrten

Die neuen Feldgeschworenen: (in alphabetischer Reihenfolge): Thomas Albert (Oberaurach), Stefan Amend (Knetzgau), Frank Barthelmes (Königsberg), Bernd Bauer (Maroldsweisach), Daniel Bischoff (Ebelsbach), Frank Braun (Rentweinsdorf), Markus Brech (Ebelsbach), Walter Dietz (Hofheim), Eric Döll (Königsberg), Matthias Ehrlich (Untermerzbach), Oliver Ehrlich (Untermerzbach), Daniel Eisentraut (Maroldsweisach), Stefan Feustel (Riedbach), Wilhelm Fuß (Knetzgau), Simon Gerber (Riedbach), Sebastian Gräf (Hofheim), Daniel Häring (Knetzgau), Walter Hauck (Oberaurach), Thomas henning (Königsberg), Michael Hoch (Breitbrunn), Markus Johannes (Riedbach), Philipp Keilholz (Königsberg), Daniel Kirchner (Hofheim), Jonas Krug (Aidhausen), Sven Krug (Burgprepach), Oliver Lang (Burgpreppach), Herbert Mantel (Stettfeld), Karola meißner (Bundorf), Lukas Metzger (Rauhenebrach), Bernd Neubauer (Riedbach), Markus Nusser (Knetzgau), Carsten Präger (Pfarrweisach), Olaf Reick (Zeil), Wolfgang Scheuring (Zeil), Frank Schilling (Rauhenebrach), Raimund Schramm (Oberaurach), Rene Sommer (Ebern), Raphael Streng (Rentweinsdorf), Markus Thein (Haßfurt), Toni Wagner (Pfarrweisach), Andreas Weinmann (Hofheim), Jürgen Werner (Zeil), Felix Willner (Aidhausen), Jürgen Windschügl (Königsberg), Michael Wittig (Eltmann), Andreas Wolf (Bundorf). ************************
Ehrungen für 25 Jahre Siebener-Dienst: Hilmar Becht (Ebern), Thomas Eisenkolb (Untermerzbach), Rudolf Fischer (Ebelsbach), Stefan Fuchs (Burgprepach), Dietmar Gehring (Breitbrunn), Reiner Goldschmidt (Maroldsweisach), Manfred Götz (Rauhenebrach), Robert Hofmann (Königsberg), Thomas Höhn (Bundorf), Siegfried Hülz (Knetzgau), Walter Kirchner (Königsberg), Udo Klarmann (Aidhausen), Daniel Köhler (Knetzgau), Heinrich Korn (Maroldsweisach), Nobert Möltner (Burgpreppach), Heinz Reuter (Bundorf), Friedrich Schlaug (Rentweinsdorf), Gerhard Peter Schmidt (Maroldsweisach), Hubertus Schmitt (Breitbrunn), Stefan Schor (Breitbrunn), Rainer Vierneusel (Hofheim), Uwe Walter (Bundorf), Alfred Weimer (Bundorf), Hubert Weth (Aidhausen), Erhard Wolf (Aidhausen), Reinhold Zaske (Knetzgau). 
Ehrungen für 40 Jahre Dienst: Bernhard Estenfelder (Rauhenebrach), Ernst Hirt (Rauhenebrach), Günther Schmidt (Ebelsbach), Otto Schneider (Hofheim), Helmut Schramm (Maroldsweisach), Günter Weber (breitbrunn), Wilhelm Weiß (Breitbrunn). 
Ehrungen für 50 Jahre Dienst:  Walter Bäuerlein (Rauhenebrach), Hermann Derra (Kirchlauter), Helmuth Engel (Oberaurach), Winfried Hau (Hofheim), Rudi Krug (Bundorf), Wolfgang Müller (Eltmann), Adolf Sauerteig (Aidhausen), Carlheinz Stottele (Burgpreppach), Manfred Stubenrauch (Königsberg), Hermann Wunderlich (Maroldsweisach).
Ehrung für 60 Jahre Dienst: Alois Mühlfelder (Sand)
Quelle: Landratsamt Haßberge
 
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