Adolf Müller bliebt Kreisobmann der Feldgeschworenen im Landkreis Haßberge. Er wurde beim Kreissiebenertreffen am Samstag in Dürrenried für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Sein Stellvertreter ist wie bisher Thomas Dünninger aus Greßhausen. Dem Vorstand gehören ferner Günther Denninger (Rügheim), Josef Hümpfner (Hofheim), Matthias Hoh (Breitbrunn), Werner Riegel (Albersdorf), Erich Schad (Ditterswind), Rainer Schmitt (Untereinbach) und Wolfgang Zimmermann (Ziegelanger) an.
Groß war die Freude von Kreisobmann Adolf Müller, endlich wieder ein Kreissiebenertreffen veranstalten zu dürfen. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause trafen sich rund 700 der insgesamt 1061 Feldgeschworenen aus den 157 Ortsobmannschaften im Landkreis Haßberge im Maroldsweisacher Ortsteil Dürrenried.
Landrat Wilhelm Schneider freute sich, dass das wichtige und alte Ehrenamt der Feldgeschworenen im Landkreis Haßerge nach wie vor lebendig ist und in hohen Ehren gehalten wird. "Sie alle, liebe Siebener, beweisen dies. Sie, liebe Feldgeschworene, haben eine wichtige Mittlerfunktion zwischen der Behörde und dem Bürger und Sie sind wichtige Partner unserer Vermessungsämter", so Schneider.
Trotz digitaler Messtechniken ist der Siebener nicht ersetzbar
Die Feldgeschworenen helfen bei der Vermessung mit, sichern und bewahren Grenzsteine und markieren Grundstücksgrenzen - sichtbar und unsichtbar. Diese Aufgabe erfordere nicht nur ausgezeichnete Ortskenntnisse, sondern auch ein großes Maß an Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl und diplomatisches Geschick. "Trotz aller digitaler Messtechniken, die es mittlerweile gibt, ist Ihre Arbeit, liebe Siebener, unverzichtbar. Und Sie sind auch wichtige Ansprechpartner vor Ort, wenn es darum geht den genauen Verlauf von Grenzen zu klären. Sie helfen auch dabei, Nachbarstreit zu vermeiden oder zu schlichten", erklärte der Landrat.
Was den Landkreis so besonders macht bei den Feldgeschworenen
"Wir haben die größte Siebener-Vereinigung der Welt", hob Landtagsabeordneter Steffen Vogel in seinem Grußwort hervor. Dies sei der Fall, weil der ganze Landkreis sich seinerzeit bezüglich der Organisation des Feldgeschworenenwesens, vereinigt habe und nicht, wie in allen anderen Landstrichen Bayerns, dies nach den Altlandkreisen geschehe. Großworte sprachen auch Maroldsweisachs Bürgermeister Wolfram Thein, Gerhard Hartmann, Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Behördenleiter Jürgen Eisentraut (Amt für ländliche Entwicklung) sowie Joachim Dömling als Bereichsleiter im Landwirtschaftsamt.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde ein ökumenische Wortgottesdienst abgehalten. Diakon Marek Bonk und Prädikant Volker Sauerteig gestalteten den Gottesdienst und gedachten auch allen in den vergangenen drei Jahren verstorbenen Feldgeschworen. Besonders in Erinnerung gerufen wurde der ehemalige Staatssekretär Albert Meyer, der als Landtagsabgeordneter und Ehren-Siebener nie ein Feldgeschworenentreffen versäumt habe. Die Blaskapelle Pfaffendorf unter Leitung von Maik Bayersdorfer sorgte für die musikalische Begleitung beim Festgottesdienst und im Verlauf der weiteren Veranstaltung.
Nach dem Wahlspruch "Fürchte Gott, tue Recht und scheue niemand", handeln ab sofort auch 51 neue Feldgeschworene, die von Landrat Wilhelm Schneider im Beisein von Kreisobmann Adolf Müller vereidigt wurden. Zudem verabschiedete die Versammlung Gerhard Hartmann, den Leiter des Vermessungsamtes Schweinfurt, in den Ruhestand. Müller lobt die "sehr angenehme Zusammenarbeit" mit Hartmann und dessen Unterstützung bei fachlichen und rechtlichen Themen und bei vielen Einführungs- und Auffrischungskursen für die Siebener.
Manche Siebener sind schon seit über 60 Jahren dabei
Und schließlich wurden bei dem Treffen auch 129 Männer geehrt, die mindestens 25 Jahre, teilweise aber auch schon 60 Jahre ehrenamtlich als Feldgeschworene tätig sind. Ein rundes Jubiläum, sprich 50 Jahre Siebenertätigkeit, konnten (aus den Jahren 2020 bis 2022) feiern: Anton Limpert (Reutersbrunn), Heinrich Oppelt (Eschenbach), Werner Thein (Uchenhofen), Ludwig Joseph Engel (Roßstadt), Johann Spielmann (Gückelhirn), Willi Stöckert (Altershausen), Erich Hehn (Sechsthal), Wendelin Jooß (Geusfeld), Georg Lorz (Stettfeld).
60 Jahre dabei (wiederum aus den Jahren 2020 bis 2022) sind Hans Rambacher (Bramberg), Wilhelm Scheller (Manau), Alfons Schneier (Schmachtenberg), Rudolf Grell (Obermerzbach), Simon Schneider (Knetzgau), Gregor Wirth (Unterschleichach).