Weil Eltmanns Industriegebiet ja nicht "ewig erweiterbar" sei, freut sich Bürgermeister Michael Ziegler (CSU), dass sich hier bis voraussichtlich Ende 2025 eine große Lücke schließen wird. Zumal ja in Zeiten, "in denen es nicht selbstverständlich ist, dass Firmen investieren", wie das Stadtoberhaupt feststellt. Es ist der Projektentwickler Panattoni aus Hamburg, der im Industriegebiet nördlich des Mains eine große Gewerbeimmobilie errichten wird. Und zwar dort, wo der Eberner Automobilzulieferer FTE, heute Valeo, einst Autos und Motorräder auf eine Teststrecke schickte. Das sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Nachfolgenutzung:
Wo genau befindet sich das Areal für die neue Gewerbeimmobilie?
Das knapp 40.000 Quadratmeter große und seit Jahren brach liegende Grundstück, das Panattoni nach eigenen Angaben erworben hat, liegt direkt an der Bahnlinie Bamberg-Schweinfurt, zwischen dem FAG-Schaeffler-Werk im Südosten und der Papierfabrik Palm im Westen. Auf Luftbildern ist die Teststrecke noch immer bestens erkennbar: Sie besteht aus einem Kreis und einem an den Kreis angeschlossenen langgestreckten Oval.
Wer ist Panattoni?
Panattoni ist ein international tätiger Projektentwickler für Industrieimmobilien. In Deutschland unterhält das Unternehmen fünf Standorte mit Hauptsitz in Hamburg. Panattoni entwickelt und vermietet Industrie- und Gewerbeimmobilien, bietet sie aber auch zum Kauf oder zum Leasing an, wenn Kunden das wünschen, teilt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Redaktion mit. Panattoni bezeichnet sich selbst als Marktführer für die Entwicklung moderner Logistik- und Industrieimmobilien in Deutschland und als weltweit größtes inhabergeführtes Unternehmen in diesem Bereich. Panattoni hat unter anderem den Bau des neuen s.Oliver-Logistik-Zentrums in Dettelbach übernommen.
Was genau möchte Panattoni in Eltmann bauen?
Geplant sind eine Halle, die 19.500 Quadratmeter Fläche umfasst, sowie Büro- und Sozialräume mit 880 Quadratmetern. In der Halle sollen bis zu 80 Menschen arbeiten können. Vorgesehen sind ferner 48 Stellplätze für Pkw und vier Stellplätze für Lkw. Zum Vergleich: In eine Halle mit 19.500 Quadratmetern Fläche passen 16 Dreifachturnhallen und knapp drei Fußballfelder nach Bundesliga-Maß (105 mal 68 Meter). Es handelt sich also um eine große Halle, etwa vergleichbar mit der Logistikhalle, die der Paccar-Konzern derzeit bei Poppenlauer errichtet; aber zum Beispiel deutlich kleiner als das mit 62.000 Quadratmetern aktuell größte deutsche Amazon-Logistikzentrum in Erfurt.
Für wen ist die Gewerbeimmobilie gedacht?
Panattoni will die Fläche an einen oder zwei Nutzer vermieten. Halle und Büroräume lassen sich dem Projektentwickler zufolge annähernd hälftig in zwei autarke Abschnitte aufteilen. Das Unternehmen steht nach eigenen Angaben schon jetzt mit lokalen, aber auch überregionalen Interessenten im Austausch. "Diese Kunden kommen aus den Bereichen Light Industrial, Kontraktlogistik, Automotive und Handel", teilt Panattoni mit. Der Projektentwickler verspricht Mieten im regional üblichen Bereich für Neubauten. Die konkrete Höhe richte sich nach der Ausstattung, sprich den Erfordernissen der Kundinnen und Kunden. Unter "Light Industrial" versteht man Lager- und Logistikobjekte, in denen Flächen auch zur (Vor-)Fertigung oder für Büros genutzt werden.
Warum hat sich Panattoni für Eltmann entschieden?
"Wir sehen in Eltmann großes Potenzial für wirtschaftliches Wachstum", zitiert eine Pressemitteilung Fred-Markus Bohne, Managing Partner bei Panattoni Deutschland. Es sei dem Unternehmen ein besonderes Anliegen, das brachliegende Areal "gewinnbringend für die Region und ansässige Unternehmen neuzugestalten". Fakt ist: Von der neuen Gewerbeimmobilie wird es nur einen Kilometer bis zur Autobahnanschlussstelle Eltmann und damit zur Hauptverkehrsachse im Maintal, der A70 nach Schweinfurt oder Bamberg, sein. Und zum Bahnhof Ebelsbach-Eltmann ist es auch nur ein Katzensprung.
Was ist sonst noch interessant an der Gewerbeimmobilie?
Panattoni kündigt nachhaltiges Bauen an. Dazu gehört eine Photovoltaikanlage auf dem Hallendach, eine fossilfreie Heizung des gesamten Gebäudes über eine Wärmepumpe, und die Sammlung von Regenwasser, das dann zur Bewässerung der Außenanlagen und für die Toilettenspülung verwendet werden soll. Der Asphalt der alten Teststrecke wird dem Projektentwickler zufolge Wildblumenwiesen weichen, auf denen Bienenkästen stehen. Es soll Lademöglichkeiten für E-Mobilität geben und "Wohlfühlbereiche" für die Mitarbeitenden. Die Investitionen am Standort Eltmann bewegen sich laut Panattoni im unteren zweistelligen Millionenbereich.