Der offizielle Spatenstich zum neuen Logistik-Zentrum des Modeunternehmens s.Oliver in Dettelbach ist erfolgt. Auf dem ehemaligen Fulgurit-Gelände im Industriegebiet wird s.Oliver künftig auf einer Nutzfläche von 78.500 Quadratmetern angesiedelt sein. Davon sind 72.250 Quadratmeter an Hallenfläche vorgesehen. Von dort aus können bis zu 60 Millionen Bekleidungsteile pro Jahr vertrieben werden. Das sagte mit Oliver Hein der Betriebsleiter des Unternehmens beim Termin vor Ort in Dettelbach.
Das Unternehmen investiere, so Hein, einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in das Logistik-Zentrum. Von Dettelbach aus soll vor allem die Sparte E-Commerce, also der Internet-Handel, bedient werden. Dort entstehen rund 500 Arbeitsplätze. Vorgesehen ist, dass das Lager 2024 seinen Betrieb aufnehmen soll. Der Standort sei auch wegen der Nähe zum Hauptsitz in Rottendorf und zur Autobahn günstig gelegen. Dazu könne auch der Hafen am Main in Dettelbach genutzt werden.
"Für die Stadt Dettelbach und den Landkreis Kitzingen ist das ein besonders guter und schöner Tag", meinte Landrätin Tamara Bischof. Sie zeigte sich erfreut, dass mit s.Oliver "ein gutes Unternehmen aus der Nachbarschaft" den Weg in den Landkreis gefunden habe.
Ehemaliges Fulgurit-Gelände saniert
Froh über die Ansiedelung äußerte sich auch Dettelbachs Zweiter Bürgermeister Herbert Holzapfel, der den erkrankten Stadtchef Matthias Bielek vertrat. Was hier entstehe, sei im Sinne der Stadt, meinte er auch mit Blick auf die vorgesehene Photovoltaikanlage, die auf den Dächern der entstehenden Hallen geplant sei. Zudem hob er die Schaffung von vielen Arbeitsplätzen hervor.
Insgesamt umfasst das gesamte Grundstück des einstigen Baustoff-Herstellers Fulgurit 125.000 Quadratmeter. Es wird beplant und vermietet vom Immobilen-Entwickler Panettoni, der auf dem zweiten Teil der ehemaligen Industriebrache weitere Firmen ansiedeln will. Das teilte Oliver Stegner von der Geschäftsleitung mit.
Bauvorhaben von s.Oliver ist kein "Allerweltsprojekt"
Stegner wies darauf hin, dass das Bauvorhaben für sein Unternehmen "kein Allerweltsprojekt" sei, was an der komplexen Vorgeschichte des Grundstücks liege. Man baue schließlich nicht auf grüner Wiese, sondern auf einem Areal, das rund 20 Jahre als Industriebrache ungenutzt leer stand.
Außerdem ging Stegner auf einige Details ein. 2018 habe Panettoni erste Kontakte zur Stadt aufgenommen. Im Dezember 2021 begann der Rückbau. Das Material wird recycelt und wieder verbaut.
Anwohner befürchten Verkehrsbelastung
Auf dem neuen Gelände sind Grünflächen sowie Lkw-Parkplätze vorgesehen. Landrätin Tamara Bischof bezeichnete das Projekt als Herausforderung wegen der Altlasten und der Auflagen des Artenschutzes, die das Vorhaben erschwerten.
Nur am Rande wurde das Thema Verkehr angesprochen. Die Lastwagen zur Belieferung werden über die Bundesstraße 22, entweder in Richtung Dettelbach oder Schwarzach, anrollen. Anwohner, etwa im benachbarten Schwarzenau, befürchten zunehmende Verkehrsbelastungen. Dort hatte sich bereits im vergangenen Jahr eine Interessengemeinschaft gegründet.
Kleiner Tipp: vielleicht schnell ein paar Hamster oder Eidechsen ansiedeln, dann kann das dauern bis was voran geht.