Das Gasthaus "Schwarze Pfütze" ist am Mittwoch nicht mal mehr eine Ruine. Denn die Vorderfassade, einst zur Staatsstraße 2445 hin gelegen, welche vergangene Woche noch Garant dafür war, dass hier einmal ein 200 Jahre altes Gasthaus gestanden hatte, ist weg.
Es ist kaum etwas von dem einstigen Traditionslokal übrig. Man sieht nur noch einen schmalen Fassaden-Rest. In der Mitte desselben eine braune Türe, die darauf hinweist, dass hier mal irgendein Gebäude stand.
Jetzt sind erst mal zwei Wochen Pause
Am Mittwoch, 25. Oktober, hatte man mit den Abrissarbeiten an dem bereits zu großen Teilen in sich zusammengefallenen Gasthaus begonnen. Am Mittwoch, 20. Dezember, gehen die Arbeiten schon in die neunte Woche. Am darauffolgenden Tag wird noch gearbeitet, dann ist an der "Schwarzen Pfütze" erst mal Schluss. Weihnachten steht vor der Türe. In 14 Tagen soll’s dann an der Baustelle weitergehen, ist vor Ort zu erfahren.
Dass man beim Abbruch der Gasthaus-Ruine nichts Außergewöhnliches entdecken würde, hatten die Baufachleute bereits im Vorfeld angekündigt. Vielmehr hatten sie bei den Voruntersuchungen die drei größten Fraktionen ausgemacht, die es bei den Abrissarbeiten auszusortieren gilt: Vor allem Holz, Steine und Asbest.
So kam's dann auch. Doch dass sich die Maßnahme so lange hinziehen würde, habe man zu Beginn nicht vermutet, sagt Niklas Faulstich, Bauleiter der Erdbau-Firma Wende (Fulda), auf Anfrage dieser Redaktion.
Es seien teils erschwerte Bedingungen gewesen, die man hier beim Arbeiten einkalkulieren musste. Denn das Sortieren des Bauschutts sei sehr zeitintensiv gewesen, so Faulstich weiter. "Wegen des Asbests musste jeder Brocken, jeder Stein umgedreht werden."
Kleinste Asbest-Bruchstücke erforderten besondere Sorgfalt
Denn weil es vor zehn Jahren in dem Gebäude gebrannt hatte und später Dach und Obergeschoss allmählich in sich zusammengefallen waren, seien dabei auch asbesthaltige Platten in kleinste Teile zerbrochen, sagt der Bauleiter. Deshalb habe man noch sorgfältiger vorgehen müssen als sonst üblich, wenn man ganze Platten entsorgt. Doch die Asbest-Arbeiten sind nun erledigt.
Auch das Schneetreiben habe an zwei Tagen Probleme bereitet, so dass man eine Arbeitspause einlegen musste. Faulstich: "Bei Schnee ist das Sortieren nämlich viel schwieriger."
Momentan geht es darum, den Keller der früheren "Schwarzen Pfütze" zu verfüllen. Der einstige Gasthof hatte nämlich einen schmucken Gewölbekeller, in dem angeblich auch viel getanzt wurde. Zunächst hatte man vonseiten der Gemeinde sogar in Erwägung gezogen, diesen zu erhalten. Doch dann war zu hören, das sei zu aufwändig und damit auch zu kostenintensiv.
Etwa 50 Prozent des Kellers ist verfüllt
Jetzt werden die Räumlichkeiten im Untergrund zunächst ausgeräumt und später nach und nach mit Schotter und Aushub verfüllt. Bereits 50 Prozent des unterirdischen Gewölbes ist verdichtet, sagt Baggerfahrer Johannes Vilmar am Mittwoch.
Er hat in den vergangenen acht Wochen den Greifarm seines Fahrzeugs wahrscheinlich mehr als tausend Mal hin und her geschwenkt, um des Bauschutts Herr zu werden. Auch das Verfüllen des Kellers ist, wie man vor Ort erkennen kann, sehr aufwändig. Vilmar erklärt, wie er mit dem Greifarm zunächst Abschnitt für Abschnitt jeweils ein viereckiges Loch im Untergrund öffnet. Dann werden gut erhaltene Bruchsteine herausgenommen.
Der Boden des Kellers wird in der Folge mit dem Stemmhammer bearbeitet, dass er ein paar Löcher bekommt, erklärt er das Prozedere. Denn so könne später Regenwasser gut im Untergrund versickern. Und schließlich werden lagenweise Aushub und Schotter eingebaut und der Boden so verdichtet.