Die Bauruine der "Schwarzen Pfütze" ist am Donnerstagnachmittag wie in Watte gepackt. Denn dichter Nebel liegt über dem, was von dem früheren Landgasthaus noch übrig ist. Schneehauben krönen nicht nur die Berge von Schutt und die Haufen von Steinen rund um die Stelle, wo einstmals ein Lokal stand. Schneebedeckt sind auch die traurigen Reste der Außenfassade, welche - o Wunder! – noch immer in Teilen dasteht.
Denn eigentlich sollte diese schon weiter eingelegt worden sein, hieß es noch vergangene Woche. Das war der Plan. Das Frostwetter der vergangenen Tage habe den Arbeitern aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, ist an der Baustelle zu erfahren.
Fortschritte sind deutlich zu sehen
Vergangenen Dienstag und Mittwoch wurde wegen des Schneetreibens an der Baustelle gar nicht gearbeitet. Es sei einfach zu kalt gewesen.
Die Fortschritte sind aber dennoch inzwischen deutlich zu sehen. Der "Körper" des Gebäudes der "Schwarzen Pfütze" ist innen weitgehend von Schutt ausgeräumt. Bevor die Reste der Außenfassade fallen, kann es noch etwas dauern. Baggerfahrer Johannes Vilmar hatte bereits vergangene schon mal mit dem Baggerarm seines Fahrzeugs die Bodenplatte zum Keller geöffnet. Respekt! Denn die Muschelkalksteine, die hier verbaut wurden, entpuppen sich bei näherem Hinsehen als beeindruckend mächtig.
Wie wurde dieses Fundament gebaut? Das fragt sich der Mensch des heutigen technischen Zeitalters. Denn moderne Baumaschinen gab es damals, anno 1819, noch nicht. 1,20 Meter ist diese Bodenplatte tief, misst Vilmar mit einem Metermaß nach.
Wie man vermutlich früher einen Keller anlegte
Ein Arbeitskollege habe ihm erklärt, wie die Menschen damals einen Keller bauten: Zunächst habe man eine große Zahl von Leuten gebraucht, um diese Bauarbeiten überhaupt stemmen zu können. Zuerst wurde auf dem Erdboden dann ein dickes Bodenfundament aus Kalksandsteinen angelegt und vermutlich mit einem Kalk-Sand-Gemisch vermauert. Später buddelte man darunter den Keller frei und nahm die Raumeinteilung vor.
Im Fall des alten Landgasthauses "Schwarze Pfütze" befindet sich in diesem alten Keller ein steinernes Gewölbe. Vilmar hat, als das Bohrloch groß genug war, auch schon mal in die unterirdischen Räume hineingespitzt. Er muss schließlich ungefähr wissen, wie sich die Raumsituation dort unten gestaltet.
Denn jetzt wird die Bodenplatte, Abschnitt für Abschnitt, aufgerissen. Anschließend wird jedes Bohrloch gleich mit Bauschutt verfüllt. Denn schließlich soll letzten Endes eine tragfähige Fläche entstehen, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Die Abbrucharbeiten sollen auf jeden Fall noch eine Woche lang dauern.