Wer Axel Mager kannte, weiß: Er war Diakon mit Leib und Seele. "Ich bin stolz und froh, den Dienst als Diakon gemacht haben zu dürfen. Ich würde mich auch heute sofort wieder weihen lassen", hatte er kurz vor seinem Goldenen Weihejubiläum im Jahr 2022 erklärt, wie die Pressestelle des Ordinariats Würzburg (POW) seinerzeit schrieb. Axel Mager ist am 3. Januar 2024 im Alter von 87 Jahren gestorben, teilte das POW jetzt mit.
Eigentlich habe er schon als Kind den Wunsch gehabt, Priester zu werden, sagte Mager in einem früheren Interview mit der POW. Fragte man ihn später, warum er Diakon wurde, pflegte er von seiner Begeisterung für die Liturgie zu sprechen und von seinem Vorbild Kardinal Julius Döpfner, so POW damals weiter. Diese beiden Motive hätten ihn, nach eigenem Bekunden, dazu bewogen, sich am 9. Januar 1972 von Bischof Josef Stangl zum Ständigen Diakon weihen zu lassen, äußerte er damals. Er und sieben weitere Personen waren seinerzeit die ersten Ständigen Diakone.
Geboren in Bonn, aufgewachsen in Bad Kissingen
Axel Mager besuchte, nach POW-Angaben zu seinem 50. Weihejubiläum im Jahr 2022, als Junge das Bischöfliche Knabenseminar Ferdinandeum in Bad Königshofen. Nach drei Jahren wechselte er in das Studiengymnasium nach Münnerstadt. Dass er von dort ohne Abitur wegging, habe nicht an seinen schulischen Leistungen gelegen, so die POW weiter. Seine Eltern hatten sich getrennt, als Mager drei Jahre alt war, und der gebürtige Bonner lebte fortan bei seiner Großtante in Bad Kissingen.
Axel Mager absolvierte zunächst in Bad Kissingen in einem Eisenwarengeschäft eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann. Laut POW wirkte er dort im Anschluss zunächst als Abteilungsleiter, später als Geschäftsführer. "Im kirchlichen Bereich war ich unter Pfarrer Wilhelm Zirkelbach und seinen Kaplänen aktiv: als Kommunionhelfer, Ministrant, Lektor und Kolpingmitglied", so Mager damals gegenüber der POW. 1962 heiratete er. Das Paar bekam drei Kinder.
50 Personen kamen zu den ersten Vorbereitungstreffen
Mager machte in Wien den Theologischen Fernkurs, der insgesamt drei Jahre dauerte. Zu absolvieren waren, nach POW-Angaben, damals neben den Lehrbriefen mehrere Wochenendseminare und Prüfungen in Frankfurt am Main. Eine Belastung, die Mager nach eigenem Bekunden gern auf sich nahm.
"Das Zweite Vatikanische Konzil hatte den Ständigen Diakonat wieder ins Leben gerufen. Deswegen habe ich mich schon einmal theologisch vorbereitet", sagte Mager damals. Als dann das Bistum offiziell den ersten Ausbildungskurs ausschrieb, seien anfangs 50 Männer zu den ersten Treffen gekommen. Seine Frau habe ihm schon damals den Rücken freigehalten.
Eine Herausforderung für die ersten Ständigen Diakone
Die Weihe der Ständigen Diakone sollte dann, nach dem Wunsch von Bischof Stangl, zweigeteilt stattfinden: Die eine Hälfte in Würzburg, die andere in Bad Kissingen. "Wir aber haben gesagt: Wir sind ein Kurs und möchten bitte auch gemeinsam geweiht werden. So geschah es dann auch, und zwar in Würzburg", erzählte Mager damals im Gespräch mit der POW.
Gern pflegte Axel Mager sich an den guten Zusammenhalt der acht Ständigen Diakone zu erinnern. "Wir sind sogar zusammen in den Urlaub gefahren, so gut haben wir uns verstanden", erzählte er der POW seinerzeit. Nach der Weihe sei für ihn als Diakon die Herausforderung gewesen, seine Rolle in der Gemeinde zu finden. "Für uns gab es in diesem Sinne ja kein Vorbild."
Mager kümmerte sich vor allem um Taufen und Beerdigungen, stand aber auch einigen Trauungen vor. "In der Praxis bedeutete das im Alltag, dass ich bis 19.30 Uhr im Geschäft war, dann ohne Abendessen und zu Fuß zum Tauf- oder Trauergespräch ging und selten vor zehn Uhr in der Nacht daheim war", erzählte er damals.
1989 wurde Axel Mager hauptberuflich Diakon
Außerdem spendete Axel Mager die Krankenkommunion, bereitete Gottesdienste vor, predigte und nahm an den Sitzungen des Pfarrgemeinderats teil. "In den Pastoralen Räumen von heute sind Diakone selbstständiger und in der öffentlichen Wahrnehmung präsenter", konstatierte Mager einmal.
1989 wurde Mager hauptberuflicher Diakon. Eingesetzt war er, laut POW, außer in Bad Kissingen auch in Garitz mit Albertshausen, Poppenroth und Aura, außerdem in der Seniorenresidenz Parkwohnstift. Seit 2004 war er offiziell im Ruhestand, half aber noch immer, soweit es die Gesundheit erlaubte, in der Seelsorge mit.
Ab 1997 war Axel Mager auch Kolping-Bezirkspräses
Von 1990 bis 2001 war er zudem Altenseelsorger für das Dekanat Bad Kissingen. 1996 wurde Mager Präses der Kolpingsfamilie Bad Kissingen, 1997 auch Kolping-Bezirkspräses für den Bezirksverband Rhön-Saale.
Das Requiem für den Verstorbenen wird, laut POW, am Donnerstag, 11. Januar 2024, um 14 Uhr in der Pfarrkirche Herz Jesu in Bad Kissingen gefeiert. Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt in Bad Kissingen statt.