Vor 50 Jahren näherte sich das Zweite Vatikanische Konzil seinem Abschluss. Drei Jahre lang feilten zwei Päpste an der Erneuerung der katholischen Kirche. Welche Inhalte und welche Auswirkungen das „Konzil der Kirche über die Kirche“ bis heute hat, zeigt die Ausstellung „50 Jahre Vatikanisches Konzil“ auf dem Volkersberg. Bis zum 28. Februar kann diese noch besichtigt werden.
Von Kirche als Selbstzweck wollte der Initiator Papst Johannes XXIII. Abstand nehmen und die Kirche dem Menschen zugewandt gestalten.
Dem Dienst am Menschen sollte sich die Kirche verpflichten. Papst Johannes XXIII kündigte am 25. Januar 1959 an, ein Konzil einzuberufen mit den Zielen: „Erneuerung“, „größere Klarheit im Denken“ und „Stärkung des Bandes der Einheit“. Am 11. Oktober 1962 versammelten sich 2540 stimmberechtigte Konzilsväter zur ersten Sitzungsperiode. Nach dem Tod von Papst Johannes XXIII. 1963 führte Papst Paul VI. das Konzil fort. Der Reformwille übertrug sich auf die Bischöfe. Eindeutige Beschlüsse wurden gefasst.
Zeichen erkennen und reagieren
Ebenso war die Kirche aufgefordert, die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen und auf sie zu reagieren. „Für eine dienende und arme Kirche“ unterschrieben über 500 Bischöfe den sogenannten „Katakombenpakt“, womit sie sich zu Enthaltsamkeit und Bescheidenheit verpflichteten. So wurde der Laiendienst aufgewertet. Ebenso wurde die Liturgie als Aufgabe aller Gläubigen angesehen. Auch die Eucharistie sollte nicht mehr passiv erlebt, sondern aktiv mit begleitet werden.
Die Öffnung erfolgte auch nach außen zur Welt. Die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik (1971-1975) wird als weitere Folge des Konzils angesehen.
Dennoch zählt die „Würzburger Synode“ als „Sternstunde der Kirche in Deutschland“, da Laien mit Priestern und Bischöfen einen offenen Dialog „auf Augenhöhe“ führten. Dass mit Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht das Ende erreicht war, zeigte u.a. die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen 1983.