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HAUSEN
Die Wurzeln von Kardinal Döpfner
Ganz offiziell: Julius Döpfner kam 1959 nach Hausen, wo er als Diözesanbischof die neuen Glocken weihte.
Foto: Archiv Feuerwehr Hausen | Ganz offiziell: Julius Döpfner kam 1959 nach Hausen, wo er als Diözesanbischof die neuen Glocken weihte.
bc
 |  aktualisiert: 28.02.2013 12:04 Uhr

Julius Kardinal Döpfner ist in Hausen noch immer ein Thema. Dies zeigte sich beim inzwischen vierten Bilderabend „Hausen wie es einmal war“ aus der Bildersammlung der Freiwilligen Feuerwehr. Passend zum 100. Geburtstag, den Döpfner im August feiern könnte, war der Abend dem größten Sohn des Ortes gewidmet. Rund 250 Besucher – darunter viele Gäste aus der Region – füllten die Hausener Mehrzweckhalle komplett.

Bernd Czelustek hatte die Bilder, Filmausschnitte und Tondokumente zusammengestellt und erläuterte durch Hintergrundinformationen das Leben und Wirken des Kardinals. Dabei arbeitete er heraus, dass die Beziehungen und Verflechtungen zwischen Döpfner und seinem Heimatort viel vielfältiger waren, als man zunächst vermuten könnte.

„Döpfner wäre nicht derselbe gewesen, ohne seine Hausener Wurzeln und auch Hausen wäre heute ein anderes, hätte es Döpfner nicht gegeben“, so Czelustek. Er belegte dies anhand von Zeitzeugenberichten und Briefwechseln.

Der spätere Kirchenfürst sei geprägt gewesen durch eine entbehrungsreiche Kindheit, in der er schon früh Verantwortung übernehmen musste. Mitentscheidend für den Weg ins Priesteramt sei das Vorbild des damaligen Lokalkaplans August Martin gewesen. Auch in späteren Jahren habe Döpfner immer wieder seine Heimatverbundenheit und die Prägung durch das fromme familiäre Umfeld betont.

Umgekehrt sei er immer wieder zu feierlichen Anlässen in seinen Heimatort gekommen und habe die Pfarrei auch durch Spenden unterstützt. An der Übereignung der Kirche durch den Staat sei er ebenso beteiligt gewesen, wie an der Tatsache, dass die Pfarrstelle Hausen im Jahre 1974 wiederbesetzt wurde.

Es sei eine große Aufgabe für den Heimatort, die Erinnerung an Döpfner nicht nur als „den kleinen Julius vom Berg“ wachzuhalten, sondern auch als den visionären Kirchenleiter, dessen Bedeutung für die Entwicklung der katholischen Kirche in Deutschland man gar nicht hoch genug schätzen könne. Der Referent abschließend: „Angesichts dessen darf man schon die Frage stellen, ob nicht vielleicht ein Seligsprechungsverfahren Erfolg haben könnte.“

 
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