
Der Bischof von Würzburg hat Listen mit über 1000 Unterschriften erhalten: Das teilen die Unterstützer von Priester K. mit, der wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde. Die Unterzeichner wollen sich für den Pfarrer einsetzen. Sie halten ihn für unschuldig. Die Unterschriftenaktion wurde im Februar direkt nach Ende des Berufungsprozesses gestartet. Auch die Betroffene wehrte sich - weil sie sich von den Unterstützern beschuldigt fühlt. Mittlerweile hat sich der Bischof beim Pfarrgemeinderatsvorsitzenden gemeldet.
Die Unterschriften wurden den Angaben zufolge in Gemeinden in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen gesammelt. Ebenso sollen auch Personen aus dem Landkreis Haßberge sowie aus Schweinfurt und Würzburg unterschrieben haben.
Die Bistumsleitung habe den Initiatoren den Eingang der Listen bestätigt, informieren die Unterstützer, und dazu die bekannte Stellungnahme des Bischofs dem Schreiben beigefügt. Darin distanziert sich Jung: Die Aktionen "konterkarieren in bizarrer und skandalöser Weise das Bemühen des Bistums Würzburg um Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs und verursachen schwersten Schaden für Pfarrei, Bistum und Kirche insgesamt".
Glaubenskongregation in Rom ist informiert
Momentan wollen die Unterstützer "im Hintergrund schweigend der Dinge harren, um die Entscheidung für den Priester nicht zu gefährden", heißt es. Gemeint ist die kirchliche Voruntersuchung. Der Abschlussbericht stehe noch aus, sagte Bistumssprecher Bernhard Schweßinger, die Glaubenskongregation in Rom sei informiert. Sie ist bei Sexualdelikten von Klerikern zuständig und entscheidet über das weitere Verfahren.
Auch Berndtheo Hansen, Vorsitzender der Pfarreiengemeinschaft "Heiliges Kreuz Bad Bocklet", hatte eine Aktion ins Leben gerufen. Diese unterscheidet sich jedoch inhaltlich von der der anderen Unterstützer des Priesters. Hansen schickte 300 Unterschriften nach Würzburg. "Wir erkennen das Urteil an, wollten uns jedoch für ihn einsetzen, damit er eine Chance bekommt Priester zu bleiben - trotz der Schuld, die er auf sich geladen hat", so Hansen. Er hatte zudem die fehlende Unterstützung der Gemeinden durch die Diözese beklagt.

Der Bischof habe ihn kürzlich angerufen, sagt Hansen, und sich bei ihm bedankt, aber skeptisch über die große Öffentlichkeit geäußert. Dies kommt auch im jüngsten Pfarrbrief von Dekan Stephan Hartmann, Leiter der Pfarreiengemeinschaft "Der Gute Hirte" (Burkardroth) und Administrator der Pfarreiengemeinschaft "Heiliges Kreuz" (Bad Bocklet) zum Ausdruck. Er schreibt darin von der Hoffnung, aus Presse und Öffentlichkeit herauszukommen und dass ein gemeinsamer Weg in die Zukunft gefunden werde, damit "dieses traumatische Geschehen in der fortschreitenden 'Trauerarbeit' keine Wunden, sondern nur noch Narben zurücklässt".
Laut Hansen soll nun erneut das Interventionsteam der Diözese in die Pfarreiengemeinschaft kommen. "Wir wurden lange alleine gelassen", sagt er und ist erfreut, dass "der Bischof den Telefonhörer selbst in die Hand genommen hat", um mit ihm zu sprechen.
Der Würzburger Theologe und Psychotherapeut Wunibald Müller sagt, dass "Trauerarbeit" zeitintensiv ist. Wichtig sei, dass man Gemeinden in solch einer Situation begleitet. Müller, der 25 Jahre lang das Recollectio-Haus der Abtei Münsterschwarzach (Lkr. Kitzingen) leitete, begrüßt allerdings die Null-Toleranz-Haltung des Bischofs gegenüber den Unterstützern, die den verurteilten Priester für unschuldig halten. Er dürfe sich davon nicht beeindrucken lassen.
Momentan können sich Geistliche für die Stelle in der Bad Bockleter Pfarreiengemeinschaft bewerben. Hansen rechnet nicht damit, dass schnell ein Nachfolger gefunden wird. Auch ohne die jüngsten Vorkommnisse habe es immer lange gedauert, bis "vakante Pfarrstellen bei uns" wiederbesetzt worden seien. "Die Bewerber sind rar. Es wird ein Mangel verwaltet", so Hansen.
Es geht in diesem Artikel doch nicht um diejenigen die den Priester zu Recht verurteilt sehen, sondern um diejenigen Pfarreimitglieder, die diesen Priester als Unschuldslamm ansehen.
Und diese 1000 Katholiken kann man nun wirklich nicht verstehen.
Wenn ich den Priester für unschuldig halte, denn unterstelle ich dem Opfer gleich einen ganzen Blumenstrauß strafrechtlich relevanten Verhaltens. Und abgesehen davon greife ich seine Glaubwürdigkeit öffentlich an … und das Ganze wohlgemerkt nur auf der Grundlage von Vermutungen und Meinungen ohne jede valide Grundlage.
Zum Glück ist die Rechtsprechung in diesem Land nicht mehr auf das Glaubensverständnis der Menschen angewiesen.
Sorry, aber wenn der Mob religiös indoktriniert auf der Grundlage vollkommener Ahnungslosigkeit in das Rechtssystem eingreifen möchte, dann sind das für mich Scharia-ähnliche Zustände. Ich glaub‘ mein Schwein pfeift … !?
Es gibt anscheinend immer noch viele, die geistig einfach nicht aus dem Mittelalter herauskommen … oder vielleicht auch nicht herauskommen wollen ... !?
Gehts noch? Eine Anmassung an die Absolution? Je lauter gebrüllt wird, desto Kirche? Was für eine Scheinheiligkeit im Namen "Gottes", der den Pfarrer als Erfüllungsgehilfen über alles stellt?
Wir leben im Jetzt und nun ist Kindesmissbrauch und der Missbrauch Schutzbefohlener eine Straftat, die zu ahnden ist und geahndet wurde. Ich möchte keinem verurteilten K .....r auf der Strasse begegnen und nicht reagieren dürfen, nur weil er ein Kirchengewand trägt oder tragen darf.
Wie viele aus unserem Jahrgang 1962 wurden vom Pfarrer gemassregelt, nur weil er im Religionsunterricht nicht die Aufmerksamkeit walten liess, die der Pfaffe eingefordert hat. Schon damals wurde viel hinterfragt und nochmehr von der "Kirchengemeinde" heruntergebügelt oder weggeredet.
Hab dich nicht so, das ist so, bleibt so.
Letztendlich hat die Kirche und somit der Arbeitgeber die Entscheidung zu treffen.
Jahrzehntelang wurde der Kirche Vertuschung vorgeworfen, jetzt reagiert sie und nun ist es den Bad Bockletern "Gläubigen" wieder nicht recht.
Und was will der Priester? Zurück in so eine verbohrte Kirchengemeinde???
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit ihren Aktionen den Priester einen Gefallen tun.
Aber das ist mir zu einfach. Die Leute haben was auf dem Herzen. Vielleicht etwas, das über den Einzelfall hinaus geht.
Der Dialog mit der Basis erscheint mir dringend erforderlich.
Auch ohne "gefällt mir "-Stimmen.
Möglicherweise haben diese 1000 Menschen was auf dem Herzen.
Nur möchte ich nie zurück in diese Zeit als solche Ansichten noch Allgemeingut waren.
Ein Mann, und auch ein Priester ist nur ein Mann, der sich nicht im Griff hat, wenn er angehimmelt wird, ist verantwortlich für sein Tun.
Und wenn ihn 1000 Menschen reinwaschen wollen, nur weil er zu Gottes Bodenpersonal gehört, dann gilt es nur noch diese 1000 über das Fehlverhalten des Priesters aufzuklären und nicht diesen Fehler des Priester zu entschuldigen oder zu verharmlosen.
in dieser Weltorganisaton werden die wenigen Mitglieder, die die Kirche voran bringen wollen, immer einen schweren Stand haben.
Das erinnert mich stark an die Zeit vor 50 oder 60 Jahren.
Damals hatte der Kirchenvorstand einer Pfarrei den Pfarrer, der einen ausschweifenden Lebensstil führte und mit seinem Gehalt daher nicht klar kam, nach massiven Diebstählen beim Bischof angezeigt.
Aber der Pfarrer wurde daraufhin nur versetzt und die aufrechten Kirchenvorstände mussten in ihrer Pfarrei eine regelrechte Hetze aushalten, die noch einige Zeit angehalten hat.
Diese blind "Gläubigen" erlauben dem Bodenpersonal alles, und fassen jegliche Kritik an den sogenannten Geistlichen als Gotteslästerung auf.
Wie im Mittelalter!
Ein Erwachsener Mann, der seine "Griffel" nicht im Griff hat, wenn er von einem Kind ange"himmelt" wird, ist moralisch im Recht?
Seltsame Moral.
DerMann hätte sich besser bei einer Professionellen Erleichterung verschafft, als auf die Avancen eines Kindes zu reagieren.
Bei allem Ruf nach Aufklärung, muss man zunächst von der Unschuld ausgehen.