Die Streiks und Kundgebungen der Lokführer und Landwirte sind in Deutschland in aller Munde. Doch auch andere Branchen zeigen ihre Unzufriedenheit: Für den 19. Januar 2024 hatte das Metallhandwerk zur Aktion "Zeit, zu machen" aufgerufen.
Handwerkerinnen und Handwerker sollten dabei für zehn Minuten ihre Arbeit ruhen lassen und die Bundesregierung mit Videos und Fotos dazu aufrufen, die Belastungen für Betriebe und Beschäftigte zu verringern. Zentrale Forderungen dabei unter anderem: bezahlbare Energie, reduzierte Lohnzusatzkosten, erleichterte Unternehmensfinanzierung, Ausbau der Fachkräftezuwanderung.
Metallhandwerk mit verschiedenen Forderungen an die Bundesregierung
Auf der Internetseite des Bundesverbands Metall heißt es zur Aktion: "Bei vielen Betrieben und Beschäftigten herrscht der begründete Eindruck: Die zahlreichen Probleme im Land werden von der Politik nicht angepackt – von spürbarem Bürokratieabbau bis hin zur Behebung der Bildungsmisere. Bereits beschlossene Punkte werden nicht konsequent umgesetzt." Es fehle an Planbarkeit für unternehmerische Zukunftsentscheidungen.
An der Aktion "Zeit, zu machen" hat sich unter anderem Thorsten Schlotter mit seinem Metallbau-Unternehmen aus Eltingshausen beteiligt. Im Gespräch mit dieser Redaktion spricht der 40-Jährige über seine Motivation und seine Sorgen.
Thorsten Schlotter: Wir bemerken vor allem die steigenden Preise in mehreren Bereichen ganz massiv. Das Material an sich ist ja schon viel teurer geworden, dazu kommen hohe Energiepreise. Wir arbeiten extrem energieaufwendig, beim Feuerverzinken werden zum Beispiel Schmelzbäder mit Gas ganzjährig auf 450 Grad geheizt. Dazu kommen hohe Transportkosten und so weiter. Ein großes Thema ist auch der Mangel an Fachkräften. Es ist schwer, überhaupt Mitarbeiter zu finden. Qualifizierte zu finden, ist noch schwieriger.
Schlotter: Einmal der Ausbau der Fachkräftezuwanderung. In Deutschland selbst muss sich aber in Sachen Bildung etwas ändern. Es ist ein schwieriges Thema, aber die Schulbildung lässt nach - gefühlt, aber auch messbar durch die PISA-Studien zum Beispiel. Dieses Problem muss man angehen. Man kann ja nicht einfach das Prüfungsniveau senken, damit alle durch die Prüfung kommen. Als Unternehmen brauchen wir vor allem auch Vereinfachungen in Sachen Bürokratie. Es ist verrückt, was da alles anfällt. Für die Lohnbuchhaltung gibt es jedes Jahr so viele Änderungen und Vorschriften, das kannst du als kleine Firma gar nicht alles beachten. Wir haben das inzwischen an einen Steuerberater abgegeben, was auch wieder Geld kostet.
Schlotter: Die Lokführer würde ich mal außen vor lassen, das ist ja mehr ein Privatkrieg, hat man den Eindruck. Insgesamt spürt jeder, dass eine gewisse Schieflage da ist. Und die Politik ist im Moment nicht wirklich ein Fels in der Brandung, es fehlt das Vertrauen. Mit dem Protest wollen wir ja keinen Krawall machen oder das Land lahmlegen, sondern einfach einmal sagen: Wir sind auch betroffen und finden es gerade auch irgendwie doof.
Schlotter: Viele haben mir rückgemeldet: Gut, dass ihr etwas macht.
Schlotter: Das Handwerk ist ja ein riesiges Feld. Das geht von Bäckern über Friseure zu Elektrikern, alle haben doch irgendwann mal mit Handwerkern zu tun. Man muss nicht den ganzen Tag streiken, aber wenn alle geschlossen mal sagen würden "Wir finden auch, dass es gerade besser laufen könnte und müsste", fände ich das schon gut. In der aktuellen Besetzung der Regierung sehe ich jedenfalls nicht, dass bisher große Reaktionen auf Kundgebungen kommen.
Ja wer verhindert das denn? "Deutschland ist kein Einwanderungsland!" behaupten CDU und CSU schon seit Ewigkeiten und entsprechend wurden Hindernisse aufgebaut. Wie sollen denn Fachkräfte Lust Einwanderung entwickeln wenn sie sowas erfahren? Und dann noch die AfD.
Da hilft es doch nichts gegen die Regierung zu demonstrieren wenn es nach Neuwahlen nur noch schlimmer werden kann.
In unserem Bereich haben wir auch mit überbordenden Vorschriften zu kämpfen.
Mein Ansatz und der meiner Handwerkerkollegen: wir drücken die Steuerlast gegen 0.
Sowohl Gewerbesteuer als auch Körperschafts- und Einkommenssteuer.
Mal schauen, wie lange unsere ungelernten, disqualifizierten Führungskräfte das durchhalten.
Es muss ein Ruck durch das Land gehen, aber einer der bemerkenswerte Kräfte freisetzt.
Das schaffen wir auch ohne AfD.
Die brauchen nur die, die keine Perspektive sehen.
Wir brauchen die nicht.
Und wovon wird dann die verbesserte Schulbildung bezahlt die der Herr Schlotterer ganz richtig fordert. Sie, Herr Albert, wollen ganz offensichtlich absolut nichts zum Gemeinwohl beitragen.
Aber Heißluft absondern können sie wie kein anderer.
Haben wir in DE nicht schon ein super Schulsystem mit allen Möglichkeiten und Einstiegschancen in jedem Alter? ". Bildungsweg etc??
Aber Sie können keinem etwas beibringen der sie nicht mal versteht...und ne Prüfung kann er dann auch nicht schreiben wenn er kein Deutsch kann!
"Deutschland erlebt neuen Pisa-Schock: Schülerinnen und Schüler so schlecht wie noch nie"
https://www.fr.de/panorama/naturwissenschaften-deutschland-pisa-studie-ergebnisse-schlecht-debakel-tabelle-mathe-lesen-92712140.html
Wir erarbeiten Mehrwerte, stellen Personen in Lohn und Brot, sorgen für das Aus und Einkommen von Familien. Meine Leute haben alle die 3000 € Inflationsprämie komplett bekommen. Bevor es unsere Ampel in die Welt trägt, geb ich es aus. An die die es verdienen. Auch der Tierschutz bekommt jedes Jahr ne ordentliche Summe.
Das Handwerk kann halt haushalten und wehrt sich .
Zum Thema Luft . Da können andere mehr!