
Rechnen mit den Störungen
Stur geradeaus gehen? Die schlechteste Lösung für beide. Wenn einer von seinem Kurs abweicht? Fühlt er sich vielleicht im Nachteil. Es gibt viele Möglichkeiten, wie sich Menschen in solch einer Situation verhalten können, eine rein „mechanische“ Beschreibung der Situation hilft deshalb nicht weiter. Mit seinen Kollegen hat Borzi – und das ist der neue Ansatz – deshalb die Spieltheorie einbezogen. „Die Spieltheorie sagt: Ein Mensch hat ein Ziel, das er möglichst optimal erreichen will. Idee ist, dass alle versuchen, die optimalen Regeln zu finden.“
Die kurzen Formeln, die Borzi aufs Papier geschrieben hat, werden länger. Ein Faktor für die kleinen Störungen kommt hinein: Bremsen, Beschleunigen, Abweichungen, unebener Belag.
Die Spieltheorie geht auf John F. Nash zurück. „Den kennen Sie sicher aus dem Kinofilm“, sagt Borzi. „A beautiful Mind“ von Ron Howard aus dem Jahr 2001 skizzierte die Lebensgeschichte des Mathematikers, der unter Schizophrenie litt und Spezialist für partielle Differenzialgleichungen war. Ein zentraler Begriff seiner Spieltheorie ist das so genannte Nash-Gleichgewicht.