Auch Suat Yildizhan bekommt das zu spüren. Er ist Geschäftsführer der privaten Wirtschaftsschule Main-Bildung in Würzburg. Die Schule ist eine von vielen Bildungseinrichtungen, die von Anhängern der Gülen-Bewegung betrieben werden oder in engem Kontakt zu ihr stehen. Gemäß dem Leitspruch „Baut Schulen statt Moscheen“, steht Bildung im Zentrum der Bewegung. In vielen deutschen Städten gibt es entsprechende Einrichtungen, weltweit sind in rund 160 Ländern solche Privatschulen. Oft wurde kritisiert, dass die Bewegung so versucht, Kinder und Jugendliche für ihre Ideologien zu gewinnen. Vor zwei Jahren hat sich unter anderem das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz mit der umstrittenen Bewegung auseinandergesetzt. Das Ergebnis: Es gebe keine hinreichenden Anhaltpunkte auf eine extremistische Vereinigung.
Hasan Hortum steht hinter Recep Tayyip Erdogan. Er ist sich sicher: „Gülen ist kein Opfer.“ Der Schweinfurter, der seit 1974 in Deutschland lebt, war knapp vier Jahre in der Gülen-Bewegung aktiv. Er reiste mit ihnen nach Afrika und habe gesehen, wie Spendengelder veruntreut worden wären, erzählt er. In der Gülen-Bewegung seien Betrüger, denen es nur ums Geld gehe. „Das ist eine Sekte.“