Gründe für öffentliche Debatte
Allerdings gibt es einige Straßennamen, die selbst die Kommission vor Recherchearbeit stellen, weil die Namensgeber kaum bekannt sind. Stadtarchivar Axel Metz hofft deshalb, auch Kenntnisse aus der Bevölkerung in die biografische Arbeit aufzunehmen – ein Grund mehr, die Diskussion über kritische Straßennamen öffentlich zu führen. „Vielleicht war die Intransparenz in Freiburg gerade das Problem“, mutmaßte Stadtheimatpfleger Steidle.
Kulturreferent Al Ghusain unterstützte den Ansatz, sich gezielt auch mit Künstlern und Kulturschaffenden der NS-Zeit zu beschäftigen – etwa mit Richard Strauss als damaliger Präsident der Reichsmusikkammer. Straßennamen seien eine Ehrbekundung, die sich immer aufs Neue bewähren müsse. Die Messlatte liege hoch. Al Ghusain: „Die Frage ist: Können wir die Namensgebung heute noch verantworten?“