Freiburg tut sich schwer
Stattdessen kommt der Protest nun geballt. Seit Bekanntgabe der Kommissionsergebnisse werde er als Vorsitzender in Leserbriefen beschimpft. Laut einer Umfrage lehnt die Mehrheit der Freiburger jede Umbenennung ab, knapp 30 Prozent seien dafür, 15 Prozent sei es egal. Der Gemeinderat der Stadt Freiburg entscheidet nun, ob die Umbenennungen vollzogen oder vertagt werden – oder es gibt einen Kompromiss: Die problematischen Straßennamen werden mit Tafeln kritisch erklärt.
In Freiburg wurden die Namen nicht alphabetisch, sondern nach Berufsgruppen geprüft. Dieses Verfahren hat sich laut Martin bewährt. Grundsätzlich sei niemals nur nach Zugehörigkeit zur Partei oder nach bestimmten Mitgliedschaften zu entscheiden, sondern jeder Einzelfall zu prüfen – eine Einschätzung, die an dem Abend auf breite Zustimmung stieß. Der Freiburger Experte zeigte sich allerdings verwundert, dass man sich in Würzburg auf die NS-Zeit beschränke. „Wir haben auch extreme Rassisten oder Frauenfeinde aus anderen Epochen geprüft.“