Für Stadtheimatpfleger Hans Steidle, der sich in die Diskussion einschaltete, ist die Beschränkung auf die Phase des Nationalsozialismus plausibel: „Das ist ein guter erster Schritt.“ Später könne man den Zeitraum ausdehnen, zum Beispiel auf den Imperialismus und Militarismus des 19. Jahrhunderts, der sich besonders in Straßennamen in der Zellerau niedergeschlagen hat.
Steidle plädierte dafür, die offensichtlich problematischen Namen als erstes zu klären und nicht unbedeutendenden und unbekannten Namensgebern hinterherzujagen. Steidle war es auch, der drei lokale Namen als kritische Beispiele ins Spiel brachte: den NS-nahen Heimatdichter Nikolaus Fey, Hermann Zilcher, Direktor des Musikkonservatoriums und Gründer des Mozartfestes, und Kardinal Michael von Faulhaber.
Aus den Reihen des Stadtrates nahmen Benita Stolz (Grüne), Willi Dürrnagel (CSU) und Heinrich Jüstel (SPD) an der Veranstaltung teil. Letzterer traf eine ganz persönliche Einschätzung, warum in Würzburg die Konzentration auf die NS-Zeit richtig ist: „Weil es kein vergleichbares, monströses Verbrechen in der Menschheitsgeschichte gab wie den Holocaust. Und weil in der Folge die Stadt Würzburg fast vollständig zerstört wurde.