Den nächsten Versuch wagte er mit einer Schnarcherschiene. Diese verschiebt den Vorderkiefer nach vorne. Zwar hat dies das Schnarchen beseitigt, die Atemstillstände blieben jedoch unverändert. Zudem bekam Simon starke Schmerzen im Kiefer. Seit 2011 nutzt er eine Gaumenspange – ein noch relativ neues Instrument. Nach fast 15 Jahren hat er dadurch endlich wieder einen erholsamen Schlaf. Und auch seine Frau traut sich wieder in das gemeinsame Schlafzimmer. Acht Atemaussetzer pro Stunde muss er dennoch bis heute ertragen.
Dr. Bernhard Roth, HNO-Arzt und Schlafmediziner aus Würzburg, ist einer der Hauptredner beim Selbsthilfekongress. Er kennt die Gefahren von Patienten mit Schlafapnoe. Das Syndrom kann schwerwiegende Folgeerkrankungen begünstigen: Schlaganfälle, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Herz-Rhythmus-Störungen und Potenzprobleme sind dabei nur einige Beispiele. Schätzungen zufolge leiden etwa zehn Prozent der Deutschen an Schlafapnoe. Treffen kann es im Grunde jeden, Übergewicht kann das Risiko erhöhen. Die Dunkelziffer ist hoch, da viele Betroffene gar nicht merken, dass sie an der Krankheit leiden.