Bei etwa 50 Prozent der Gruppen, berichten die Würzburger Tierökologen, sei die Temperatur der stärkste Faktor für den Artenreichtum gewesen, bei der anderen Hälfte schienen andere Variablen größere Bedeutung zu haben. So fanden die Forscher in der tief gelegenen und besonders warmen Trockensavanne für die meisten Gruppen die höchste Artenvielfalt, obwohl dort die Niederschläge gering ausfallen und auch das Angebot an Futter nicht gerade üppig ist.
Dass die Temperatur der primäre Faktor für die Artenvielfalt ist und erst danach die Verfügbarkeit von Wasser entscheidend wird, gilt offenbar nicht nur für Höhenstufen in Gebirgen, sondern auch für Landschaftsgürtel entlang geografischer Breiten.
Jetzt wollen die Forscher wissen: Wie wirkt sich Landnutzung auf die Artenvielfalt aus?
Für die Würzburger Tropenbiologen geht die Arbeit weiter: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert die Arbeit der Forschergruppe drei weitere Jahre. Jetzt geht es darum, wie sich die Landnutzung auf die Biodiversität und Artenvielfalt auswirkt, sagt Peters. Vor allem auf den mittleren Höhen des Kilimandscharo hat die Landwirtschaft stark zugenommen. Europäische Unternehmen haben große Kaffeeplantagen anlegen lassen, Maisanbauflächen verdrängen die kleine Waldwirtschaft mit Kochbananen und Cassava. „Der Bergwald“, sagt Peters, „ist schon reduziert.“