Ute Koncsik bereitet alles vor, verliert jedoch ihren Personalausweis. Über Umwege besorgt sie sich einen neuen. Am 11. Februar 1980 hält sie ihn in ihren Händen. Drei Tage später kommen sie in Würzburg an.
„Der liebe Gott hat uns viel beigestanden“, sagt sie, bedauert aber, dass sie nur das Nötigste mitnehmen konnten und dass sie viele Fotos und andere Erinnerungsstücke vor der hastigen Abreise verbrennen mussten. „Auch unsere Briefe, die wir uns als Verlobte geschrieben haben.“ Wichtige Dokumente haben sie in einer Küchen- und Klopapierrolle eingewickelt und zuvor Bekannten mitgegeben.
Eigentlich soll das Ehepaar nach Hildesheim. Doch der dortige Bischof bringt sie mit Bischof Paul-Werner Scheele in Kontakt. „Er hat uns mit offenen Armen empfangen und sich bemüht, dass mein Mann in Würzburg als Priester eingesetzt wird.“ 1981 ist es so weit, die Zusage aus Rom trifft ein. „Mein Mann war damals der erste und einzige griechisch-katholische Priester weltweit, der in eine römisch-katholische Diözese inkardiniert, also aufgenommen wurde“, sagt Ute Koncsik. Ihr Mann ist gleichzeitig Seelsorger für die ungarischen Katholiken im Bistum und hilft in verschiedenen Gemeinden aus. 1990 wird er von Bischof Scheele zum Vizeoffizial (Kirchenrichter) ernannt.