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WERNECK
Suche nach den ermordeten Patienten
Thomas Schmelterim Archiv desKrankenhausesim Schloss Werneck.FOTO: ANAND ANDERS
| Thomas Schmelterim Archiv desKrankenhausesim Schloss Werneck.FOTO: ANAND ANDERS
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:45 Uhr

„Wie verhalten wir Ärzte uns heute?“

Dazu gehört für ihn auch die Überlegung: „Wie konnten sich meine fachlichen Vorgänger so verhalten – warum waren Psychiater bereit, sich chronisch Kranken auf diese Art und Weise zu entledigen?“ Und: Wie verhalten wir Ärzte uns heute?“ Schmelter ist sich bewusst: „Im Namen der Wissenschaft Mitmenschen zum Objekt zu machen und ökonomisch zu bewerten, wie dies in der Nazizeit in extremer Weise geschah, diese Gefahr besteht heute auch.“

Für den Arzt ist also auch Blick auf die gegenwärtigen ethischen Fragestellungen in der Medizin wichtig. Sie reichen vom Rechtfertigungsdruck für Eltern, die sich bewusst für ein behindertes Kind entscheiden, bis zur Frage: „Wie wollen wir sterben?“

Enkel fragen nach ihren Angehörigen

Immer noch erreichen Schmelter Anfragen, oft von Enkeln. Sie wollen mehr über das Schicksal ihrer Verwandten erfahren. In vielen Familien war und ist es ein Tabu, über „geisteskranke“ Angehörige zu reden. Ihre Existenz wird oft bis heute verschwiegen. Oft wurden sie sogar bereits zu Lebzeiten „vergessen“ und die Tatsache, dass sie ermordet worden sind, ignoriert.

 
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