
Durch Zufall habe sie von der Verlegung der Anstaltsdirektion von Werneck nach Lohr erfahren. „Nun wende ich mich an Sie mit dem dringenden Ersuchen, mir umgehend den jetzigen Aufenthalt meines Mannes mitzuteilen.“ Sie wundert sich, dass er dort, wo er jetzt sei, wohl keine Gelegenheit habe, selbst zu schreiben, denn sonst hätte „unser Vater“ schon längst mitgeteilt, wo er sich befindet. Sie schreibt von Rücksichtslosigkeit, von einer Ungewissheit, die sie und ihre Kinder nicht mehr ertragen könnten.
Antwort aus Werneck
Lohr leitet das Schreiben umgehend nach Werneck weiter zur „direkten Erledigung“ und mit dem Hinweis, „Johann S. wurde nicht in die hiesige Anstalt überführt“. Werneck lässt sich Tage Zeit mit der Antwort: „Ihr Ehemann wurde am 5.10. mit einem Sammeltransport in eine andere Anstalt des Reiches überführt. Der Name der Anstalt ist uns nicht bekannt.“ Und: „Sie werden sicher noch von der Anstalt, in die der Kranke aufgenommen wurde, direkt benachrichtig werden.“