Was das Kronentor angeht, ist Bürger zuversichtlich, dass die Informatiker es dreidimensional rekonstruieren können. Für die Prager Straße, in der heute kein Stein mehr so auf dem anderen steht wie vor 150 Jahren, wird das schon schwierig: „Es könnte sein, dass es nur Aufnahmen von bestimmten Prachtansichten gibt, nicht aber von der gesamten Straße.“ Offen ist, ob sich das Verfahren prinzipiell für größere Räume eignet und wie viele Fotos dafür nötig sind.
Aber auch, wenn es nur Bilder der Schokoladenseiten gibt und unschöne Ecken und Hinterhofszenen ausgeblendet werden: „Das Foto ist Ergebnis eines Verhaltens und gibt Auskunft über Stadtidentitäten“, sagt Bürger. Oft fotografierte Ansichten können das Image einer Stadt bestimmen – und auch die Entwicklung einer Stadt beeinflussen. Der Wiederaufbau der Frauenkirche zwischen 1995 und 2005 sei ein gutes Beispiel: „Die Sichtbarkeit der Kuppel war damals ein oft genanntes Argument. Sie sollte das Bild der Stadt wieder komplettieren.“