Wer heute bei der Deutschen Fotothek nach Bildern forscht, tut dies auf der Internetseite mit Hilfe der Freitextsuche. Eine Anfrage an die Datenbank also im klassischen Stil. Ob er damit die passenden, richtigen Treffer erhalte, hänge sehr von der Qualität der Schlagworte und Metadaten ab, mit denen die Fotos erfasst sind, sagt Niebling. Mal fehlt das Aufnahmejahr, mal der Name des Fotografen, mal der genaue Standort, mal ist das Objekt selbst nicht benannt. Je weniger erforscht das Foto, desto leichter fällt es durch das Suchraster.
Diese Bilder wollen Niebling und seine Doktoranden für eine räumliche Suche aufbereiten. Oder, in der Sprache des Informatikers: „Wir wollen die Fotos in einem Stadtmodell automatisch dreidimensional verorten.“ Der Nutzer der Fotothek soll virtuell durch ein Modell Dresdens spazieren können – und sich genau die Bilder zeigen lassen, die für ihren jeweiligen Standort im Archiv gespeichert sind. Erweitert um die vierte Dimension, die Zeit, können so auch die Entwicklungen von Straßen und Gebäuden abgebildet werden.