Obwohl der Betrieb derzeit gut läuft, blickt der Seniorchef, 64 Jahre alt, nicht optimistisch in die Zukunft. „Ob der Anbau in Zukunft noch so existieren kann wie wir es heute machen, ist zweifelhaft“, sagt er. Was Kuhn Bauchschmerzen macht, ist – der Mindestlohn, der 2015 in Deutschland eingeführt wurde: „Früher haben die Saisonarbeiter sechs Euro die Stunde bekommen, heuer müssen sie 8,84 Euro bekommen“. Weitere Mindestlohn-Steigerungen in der Zukunft? Nicht ausgeschlossen. „Kommt drauf an, wer im Herbst dann regiert“, grummelt Kuhn.
Kuhn zufolge sind die Produktionskosten auf seinem Hof nach der Einführung des Mindestlohns deutlich gestiegen. Die Kuhns leben von der Direktvermarktung; bezahlen also zusätzlich zu den Saisonarbeitern noch heimische Kräfte – meist Hausfrauen mit Schulkindern –, die die rund 25 Spargelverkaufsstände des Betriebs besetzen. „Wenn die Produktionskosten hoch sind, müssen wir die Vermarktungskosten senken“, erklärt Kuhn. Für ihn bedeutet das, dass eventuell zukünftig einige der „schwächeren“ Spargelverkaufstände geschlossen werden müssten. Auf jeden Fall sei seit der Einführung des Mindestlohns die Gewinnspanne für die Landwirte kleiner.