Auch der zweite am Exorzismus beteiligte Pfarrer, der ein besonderes Vertrauensverhältnis zu Anneliese Michel gehabt haben soll, wird von einer anderen Frau des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Dieser Fall wurde aber nicht von Professor Laubenthal bearbeitet. Vielmehr habe sich der Missbrauchsbeauftragte eines in Bonn ansässigen Ordens an ihn gewandt, der in diesem Fall die Plausibilitätsprüfung durchgeführt hat. Er bat um die Anschrift des zur Diözese Würzburg gehörenden Pfarrers, um ihn zu den Vorwürfen zu befragen.
Zu beiden zeitlich und örtlich völlig unabhängig voneinander vorgebrachten Vorwürfen meint Professor Laubenthal, dass künftige Forschungen zum Fall Anneliese Michel auch den Aspekt des sexuellen Missbrauchs in Erwägung ziehen sollten.