Die Verleihung des diesjährigen Kulturpreises der Stadt Würzburg an den Geisteswissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht war gleichzeitig auch ein Jubiläum. Seit nunmehr 50 Jahren vergibt die Stadt diese Auszeichnung für Künstlerinnen und Künstler. Sie müssen laut Satzung „durch Geburt, Leben oder Werk“ mit Würzburg verbunden sein und „durch ihr künstlerisches Schaffen herausragend gewirkt oder sich in besonderer Weise um das kulturelle Leben der Stadt verdient gemacht haben“. Auf wen dies zutrifft, darüber entscheidet eine vom Kulturreferat eingesetzte Experten-Jury.
Als die Stadt Würzburg 1965 beschloss, einen Kulturpreis zu stiften, begründete dies der damalige Oberbürgermeister Helmuth Zimmerer damit, dass der Rang einer Stadt wie Würzburg weitgehend von ihren kulturellen Einrichtungen und dem Maß der in der Stadt geübten Kulturpflege abhinge. 20 Jahre nach der Zerstörung der Stadt am 16. März 1945 sei „Würzburg neu erstanden, neu geworden“, so Zimmerer. „Wenn in den letzten Jahren das Fundament gelegt wurde, so geht es jetzt um den weiteren Ausbau. Dazu gehört vor allem auch der Ausbau der kulturellen Einrichtungen“, zitiert die Zeitschrift „Frankenland“ Zimmerer. Die Stiftung eines Kulturpreises sei eine Station auf diesem Weg.