Die Plantagenbesitzer flohen. Bis zu 30 000 Einwanderer aus Saint-Domingue kamen zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf die Nachbarinsel Kuba. Die Pflanzer brachten ihr Wissen über die Herstellung des Zuckers mit – und Sklaven. Nach Kuba waren bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts vergleichsweise wenige Afrikaner verschleppt worden. Die, die gebracht wurden, brauchte man für den Bau von Straßen und Häfen, für die Festungsanlagen und zum Viehhüten, im Kupferbergbau und als Haussklaven. Einige wenige hatte man auf die Zuckerfelder geschickt. Die waren in Kuba noch verhältnismäßig klein und versorgten die heimischen Märkte. 20 Sklaven – so hatte es der spanische König für Kuba erlaubt – durften die weißen Herren dort jeweils haben.
Hunderttausende Sklaven aus Afrika nach Kuba verschleppt
Doch die Plantagenbesitzer, die sich aus dem befreiten Haiti retteten, veränderten die Lage. Kuba stieg groß ins Zuckergeschäft ein und beherrschte bald weltweit den Markt. Dafür baute man Fabriken ins Zuckerrohrfeld, stellte große Mühlen auf die Plantagen. Und für die nötige Handarbeit brauchte es – Sklaven, Sklaven, noch mehr Sklaven.