Waren die Sklaven, die die qualvollen vier Monate auf See überlebt hatten, verkauft, dann wurden die Schiffe beladen mit all den Produkten, die Europa begehrte: Tabak und Baumwolle, Kakao und Kaffee. Und Zuckerrohr vor allem, viel, viel Zucker.
Elende Plackerei auf den Feldern
Die 1688 gegründete Royal African Company hatte den Sklavenhandel für England so gewinnbringend organisiert, dass die menschliche „Ware“ beim Verkauf gewöhnlich das Vierfache des Einkaufspreises erzielte. Und die Nachfrage war immens. Eine Lebenserwartung von zehn Jahren hatte ein Sklave noch, wenn er auf eine Plantage kam. Die Arbeit im Zucker war eine elende Plackerei. Das Rohr wuchs schnell, doch musste man sich ständig kümmern. In der Erntezeit wurden die Sklaven noch vor Sonnenaufgang aufs Feld gebracht. Bis Sonnenuntergang mussten sie dann unter sengender Sonne die dicken, bis zu sechs Meter hohen Halme mit schweren Macheten schlagen und auf Ochsenkarren laden. Nachts wurden die Siedeöfen geheizt. Während der Saison schufteten die Sklaven für das Pressen, Mahlen, Kochen des süßen Stoffs fast rund um die Uhr.