
Martini: Wir haben uns verschiedene Modelle auch von anderen Erkrankungen des Nervensystems angeschaut. Da sehen wir oft auch Entzündungsprozesse. Man muss in jedem Einzelfall testen, ob die Entzündungszelle auch wirklich was Böses macht. Bisher war es meist so.
Martini: Es wäre zu einfach zu sagen, nur weil die pharmazeutische Industrie kein Interesse hat, passiert nichts. Natürlich gibt es ökonomische Interessen und generell sind die Firmen bei der Finanzierung klinischer Studien zurückhaltend. Aber es gibt auch Unterstützung unserer Arbeiten durch die Industrie. Ganz wichtig sind Stiftungen, wie die NCL-Stiftung, die Gelder zur Anschubfinanzierung bereitstellen. Schlimm ist, dass innerhalb der Wissenschaft das Interesse an seltenen Erkrankungen mager ist. Zu mir sagte mal ein Kollege, das wäre verschwendete Zeit, weil es umfassendere Probleme gibt.