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WÜRZBURG
Können Kinderdemenz-Forscher auch anderen Patienten helfen?
Neurobiologie: Professor Rudolf Martini untersucht mit seinem Team die Entzündungsprozesse bei seltenen Erkrankungen des Nervensystems. Seine Erkenntnisse zur Kinderdemenz lassen aufmerken. Sie könnten auch anderen Patienten nützen.
Professor Rudolf Martiniam Elektronen-Mikroskop.Fotos: Patty Varasano
Foto: Patty Varasano | Professor Rudolf Martiniam Elektronen-Mikroskop.Fotos: Patty Varasano
Folker Quack
 |  aktualisiert: 15.12.2020 17:37 Uhr
Sie haben sich große Verdienste in der Forschung an Multipler Sklerose erworben. Was haben Sie Neues entdeckt?

Martini: Es war wohl ein wissenschaftliches Querdenken, für das ich 2010 den Sobek-Preis erhielt. Die Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Man geht meist davon aus, zuerst ist die Entzündung da, die die Schutzhüllen der Nervenfasern schädigt. Unsere Hypothese war, es könnte auch genau anders herum sein. Wir haben zuerst geschädigte Schutzhüllen, zum Beispiel durch einen Gendefekt. Und die lösen einen Entzündungsprozess aus, der dann weitere Schäden verursacht.

Gibt es ähnliche Prozesse auch bei anderen Krankheiten?

Martini: Ja, das lässt sich auf andere Krankheiten übertragen. Insbesondere Krankheiten, die auf einem Gendefekt beruhen. Wir haben zunächst den Schaden, dadurch geraten die Zellen unter Stress, alarmieren das Immunsystem und dessen Reaktion ist ein Entzündungsprozess. Und dadurch kommt es bei manchen Erkrankungen zu einer Vergrößerung des primären Schadens.

 
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