Und so traf ihn Theresia Then an: Der Sterbende sei immer wieder außer sich gewesen, kämpfte vermeintlich mit einem Löwen und glaubte dann, im Wolfsrudel zu sein, so dass er die Begleiterin bat zu schießen, wenn er es ihr sage. Immer wieder beruhigte sie ihn: „Keine Angst: es passiert nix!“ Bald meinte er: „Is a ä Scheiß-Job, dass du nachts da harri kummst! Gell, du gehst mit mir?“ Then: „Ich begleite Sie.“ Der Patient: „...zu dem, der mich gerufen hat?“ „Sollen wir beten, singen?“ fragt die Hospizbegleiterin, und sie tun das gemeinsam. „Jetzt schlafen'S bissle.“ Then: „Ab 22.30 war es ruhig. Es war schön, dass er so friedlich gegangen ist.“
Dass Sterben etwas Harmonisches ist, sei „bei Weitem nicht immer der Fall“, sagt der Vorsitzende des Hospizvereins Wolfgang Engert und berichtet von einer Familie, die die Mutter nicht loslassen wollte. Jedes Kind hielt eine Hand oder einen Fuß, bis die Sterbebegleiterin rief: „Wir halten uns jetzt an den Händen.“ Erst dann starb die Frau.