Die Lebenden sind die Sterbenden von morgen, das verbindet sie mit Sterbenden von heute.“ Das grüne Heft, auf dem das steht, gibt Auskunft über den Hospizverein Würzburg. Er hat durch seine Sterbebegleitung und den Aufbau der Trauerbegleitung einen Platz in der Gesellschaft eingenommen, von dem er nach 25 Jahren gar nicht mehr wegzudenken ist.
Respekt zollen, Menschlichkeit vermitteln, da sein. Hospizbegleiter nehmen den Patienten ernst, sind tolerant, schreiben keine Religion vor, richten sich nach den Wünschen des oder der Sterbenden. Sie müssen der Tatsache ins Auge sehen können, dass jemand für immer geht: dies womöglich in ihrem Beisein – und wenn der Sterbende keine Angehörigen hat, dann manchmal auch sehr nah, mit ihm oder ihr allein.
Annemarie Heiß gehört zum Team in der Sterbebegleitung. Als Beispiel für ihre Tätigkeit nennt sie eine etwa 40-jährige Frau, für die sie in der Uniklinik da sein konnte. Die Patientin hatte zwei gescheiterte Nierentransplantationen hinter sich, musste immer wieder an die Dialyse, und hatte weit fortgeschrittene Diabetes. Sie hatte immer gern gelesen, aber ihre Augen machten nicht mehr mit. Deshalb fragte sie, ob ihr jemand vorlesen könne, so Annemarie Heiß.