1929 übernahm er den Vorsitz der unterfränkischen Fotografeninnung, legte diesen jedoch auf Druck der Nazis 1936 nieder. Im Übrigen wurde er und seine Familie durch die Gestapo ständig beschattet und das Studio durch die Partei ganz offen boykottiert. Grund für die Schikanen war wohl die französischer Herkunft von Ehefrau Raymonde. Sie stammte aus Nancy, hatte sich schnell ins fotografische Metier eingearbeitet und war am Schluss eine angesehene Porträtistin mit eigenwilligem Stil.
Als sich der Zusammenbruch abzeichnete, bewies Leo Gundermann Weitsicht. Es gelang ihm, einen großen Teil seines historischen Fotoarchivs in die Kasematten der Festung Marienberg auszulagern. „Mit den letzten Tropfen Benzin brachte er auf die Festung hinauf, was er mit dem Motorrad transportieren konnte. Einige Tausend der wertvollen Glasnegative überstanden so die Feuersbrunst des 16.März 1945“, berichtet Enkel Christoph und weist auf die Bedeutung hin, die dem Gundermann-Archiv beim Wiederaufbau Würzburgs zukam.