
Mehrfach kam der Spitzel haarscharf davon – bis die unterfränkischen Ermittler ihre LKA-Kollegen unverhohlen beschuldigten, sie würden die Ermittlungen verraten. Nachdem W. mit zehn Gramm Crystal bei der Einreise aus Tschechien erwischt wurde, war endgültig Schluss. Das LKA nahm ihm die zur Tarnung gekaufte Harley Davidson, den Mercedes und die Tankkarte ab.
V-Mann im Auslands-Einsatz?
Das Landgericht Würzburg verurteilte ihn 2013 schließlich zu mehr als sechs Jahren Haft. Im Gegenzug erzählte W., das LKA habe beim Diebstahl von drei Baggern tatenlos zugesehen, nicht eingegriffen, als ihm der Rocker aus der rechtsextremen Szene Pistolen anbot und er geklaute antike Münzen aus Tunesien besorgen wollte.
Das LKA sorgte gar selbst dafür, dass Mario W. immer glaubwürdiger wirkte. Ein unvollständiger Bericht für den Landtag, der nichtöffentliche Auftritt von LKA-Beamten in Würzburg sowie interpretierbare Aussagen der LKA-Beamten im Zeugenstand nährten den Verdacht, da werde etwas vertuscht.