
V-Mann Mario W. hatte 2012 im Gespräch mit dieser Redaktion im Würzburger Gefängnis von einem Vorgang berichtet, von dem er 2011 seine Betreuer beim LKA informiert haben will: Ronni B., ein Gefolgsmann Roßmüllers, wollte ihm angeblich für 800 Euro zwei gebrauchte Pistolen verkaufen. Das Treffen soll in der Raststätte Mitterteich stattgefunden haben. Er informierte angeblich seinen Führungsoffizier beim LKA: „Ich sag dem K.: ,Der hat die Kanonen dabei, verhaftet ihn doch‘“,sagte er. „Doch der sagte: Nö, lass mal.“ Da habe er sich gewundert.
LKA: Kein Einsatz gegen Rechtsextremen
Beim LKA hält man das für eines der Märchen, die der V-Mann erzählte. Offiziell hieß es dazu: „Hätte dem LKA eine solche hochwertige Information vorgelegen, wäre dies Anlass für die sofortige Einleitung erforderlicher Folgeermittlungen gewesen.“ Allerdings bestritt das LKA gegenüber dem Würzburger Landgericht 2012 auch, vom V-Mann über den Diebstahl dänischer Bagger informiert worden zu sein – was dank der internen Ermittlungen nun Kern der Anklage ist: K. soll vorher gewusst haben, dass die „Bandidos“ mit seinem Spitzel in Dänemark Minibagger im Wert von 50 000 Euro klauen wollten.