Dass der reine Versandhandel nicht von der Investitionsförderung ausgenommen ist, sei nachvollziehbar, meint Gisela Götz von der Wirtschaftsförderung der Regierung von Unterfranken: „Denn er ist überregional tätig.“ Doch auch sie sieht die „Schattenseite“ dieser Förderung. „Hier wird ein Wirtschaftszweig unterstützt, der zweifellos Arbeitsplätze in einer Region schafft, die wirtschaftlichen Aufschwung benötigt, andererseits aber unzweifelhaft Arbeitsplätze im lokalen Einzelhandel vernichtet“, sagt sie.
Bleibt die Frage: Ist das alles noch zeitgemäß?
Volker Wedde hat zwei Anliegen. Zum einen wünscht er, dass ernsthaft überprüft wird, ob der Einzelhandel tatsächlich die Voraussetzungen des Primäreffekts in aller Regel nicht erfüllt. Zum anderen stellt er zur Diskussion, wie sinnvoll das Förderkriterium im 21. Jahrhundert noch ist. „Die Zeit des Wachstums ist vorbei“, betont er. Viel wichtiger, als auf die 50-Kilometer-Grenze zu pochen sei es angesichts der Konzentrationsprozesse im Handel, das zu erhalten, was man hat – einen lebendigen Einzelhandel und vitale Innenstädte.