Böhnhardts DNA am Fundort von Peggys Leiche
Kurz darauf grub das Magazin einen internen Bericht des Bundeskriminalamtes (BKA) aus, der sagt: In dessen DNA-Datenbank in Wiesbaden gab es mindestens sieben weitere Fälle, in denen genetische Fingerabdrücke vermeintlicher Verbrecher in Wahrheit von Polizisten stammen. Es habe sich „eindeutig bestätigt“, notierten BKA-Experten, dass sich Verunreinigungen von Spuren durch Mitarbeiter „trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nie gänzlich ausschließen lassen“.
Inzwischen gilt als wahrscheinlich, dass kein Phantom die 22-jährige Polizistin erschossen hat, sondern Uwe Böhnhardt oder Uwe Mundlos – ohne erkennbares Motiv. Sie stammte aus der thüringischen Heimat des mutmaßlichen Terror-Trios, von dem nur Beate Zschäpe überlebt hat. Auf einer Trainingshose von Mundlos fanden sich winzige Blutspritzer der Polizistin. Und ihre gestohlene Dienstpistole lag im ausgebrannten Wohnmobil in Eisenach, in dem sich Böhnhardt und Mundlos 2011 nach einem missglückten Überfall erschossen, um nicht festgenommen zu werden.