Nicht immer liefert ein Haar eindeutige Ergebnisse
Der Festgenommene hatte inzwischen seine Frisur verändert. Aber das nutzte ihm nichts. „Vier Tage nachdem klar war, dass die DNA der Haarwurzel des mutmaßlichen Täters mit dem Material übereinstimmte, das wir am Opfer gefunden haben, konnten wir ihn verhaften“, sagt Müller.
Doch die Freiburger Ermittler gingen auf Nummer sicher, denn sie wussten: Seit einer bekannten Panne mit verunreinigten Wattestäbchen ist der einst tadellose Ruf des Beweismittels DNA angekratzt. Also wurde nach der Verhaftung des 17-Jährigen eine weitere DNA-Probe entnommen und im Landeskriminalamt in Stuttgart analysiert. Erst dann waren sich die Ermittler sicher: Die DNA stimmt wirklich überein.
Nicht immer liefert ein Haar so eindeutige Ergebnisse, wie der Fall der in Australien getöteten Simone Strobel aus Rieden (Lkr. Würzburg) zeigt. Seit fast zwölf Jahren sind sich Ermittler sicher, wer die junge Frau aus Unterfranken getötet hat. Auch sie fanden im Februar 2005 ein einzelnes Haar an einem Zaun nahe dem Fundort der Leiche. Stammt es (und anderes am Tatort gesichertes Material) vom Täter, dann trägt es seine genetischen Merkmale. Binnen zehn Jahren machte die Wissenschaft große Fortschritte.