Weiler: Bei meinen Lesungen erleben die Zuschauer auf der Bühne eine Spiegelung ihrer Lebenswirklichkeit. Sie sagen hinterher ganz oft: „Das ist, als ob sie bei uns unterm Küchentisch sitzen.“ Oder: „Meine Tochter hat genau dasselbe gesagt.“ Das empfinde ich als Riesenkompliment.
Weiler: Alle Menschen pubertieren gleich. Pubertät ist ja kein gesellschaftlicher Prozess, sondern in erster Linie ein biologischer Prozess im Körper. Das Einzige, das sich ändert, sind die Lebensumstände. Es gab kein Internet früher, auch keine Spielekonsolen und nur drei Fernsehprogramme. Aber die Pubertät an sich, die gleicht sich.
Weiler: Schwierig war ich nicht, aber typisch. Ich habe viel mit mir selbst ausgemacht. Ich war relativ schüchtern. Dazu kam eine gewisse Unsicherheit, nicht zu wissen, wo man hingehört. Man fühlt sich manchmal ungesehen und ist mit seiner Körperlichkeit nicht einverstanden. Meine Pubertät war in Teilen nicht so dolle.