
Ein Hauch von Kohleduft liegt in der Luft. Frank Huhnke steht im Hof seiner Grillschule im Würzburger Industriegebiet und tut das, was er am liebsten tut – er grillt. Unter hübschen Pavillons stehen Kugelgrills neben Elektrobruzzlern, Schwenkgrills neben Gas-Grills. Immer mehr Leute wollen es einfach nicht wahrhaben, dass die Saison erst wieder im März 2016 losgeht. Sie sind süchtig nach dem Geruch von Holzkohle. Wintergrillen ist angesagt. Infrarotstrahler, Feuerkörbe und Windlichter sorgen auch bei Schnee und Schmuddelwetter für Atmosphäre. Zur Begrüßung gibt es keinen Sekt, sondern gleich etwas Gegrilltes auf die Hand: Jagdwurstkörbchen mit Wachtelei und Halbmondtoasts.

Seit drei Jahren bietet Huhnke, der 2010 den Titel „Deutscher Profigrillmeister“ holte, Grillseminare an. Im Schulungsraum sitzen 16 Kursteilnehmer an echten Schulbänken. Frank Huhnke ist nicht nur ein perfekter Griller, sondern auch ein guter Entertainer. Witzig erklärt er, wie man einen Braten spickt oder wie eine Gans auf dem Grill gelingt. „Damit Geflügel nicht fad schmeckt, müssen die Gewürze unter die Haut.
Frank Huhnke ist gelernter Koch, stammt aus Brandenburg und wohnt in Thüringen und Würzburg. Nach seiner Lehre bekochte er im „Palast der Republik“ in Ost-Berlin DDR-Funktionäre wie Egon Krenz oder Erich Honecker. „Meine Kreativität konnte ich dort nicht ausleben“, erinnert er sich. Er versuchte sich im Einzelhandel, übernahm später eine Gaststätte – und fand schließlich im Grillen sein Glück und seine Erfüllung. „Unser Backofen war kaputt und da haben wir angefangen, alles auf dem Grill zu machen“, erzählt er und lacht. Seine Ehefrau Manuela teilt seine Leidenschaft.