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WÜRZBURG
Amazonas-Bischof: „Die Indios brauchen ihr Land“
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:39 Uhr
Ihr Bistum Xingu ist flächenmäßig größer als Deutschland. Wie erreichen Sie überhaupt die Leute?

Kräutler: Zu Wasser, zu Land und in der Luft. Am Unterlauf des Xingu bin ich auch mal zwölf oder 15 Tage mit dem Schiff unterwegs und ziehe von Gemeinde zu Gemeinde.

Sind Bischöfe in Brasilien kämpferischer und mutiger als bei uns?

Kräutler: Ich glaube, Sie sind anders und stärker gefordert. Wenn ich zum Himmel schreiendes Unrecht erlebe, auch am eigenen Leib - dann kann ich nicht mehr still halten. Ich wurde 1981 zum Bischof gewählt, 1983 hat mich die Militärpolizei niedergeprügelt. Ich habe mich auf die Seite der Ausgebeuteten gestellt. Und wenn man diesen Schritt macht, stellt man sich gegen die Interessen der Unternehmen, der Bergbaugesellschaften, der Großgrundbesitzer und all dieser Typen, die es auf den Regenwald abgesehen haben.
 

Erwin Kräutler

Der aus Vorarlberg stammende Erwin Kräutler (76) lebt seit 50 Jahren am Xingu im brasilianischen Amazonasgebiet. 35 Jahre war er dort Bischof und setzt sich weiter für die Umwelt und die Rechte der indigenen Völker ein. Wegen Morddrohungen steht er seit 2005 unter Polizeischutz. Zuletzt kämpfte er gegen den Bau eines gewaltigen Staudammes am Xingu. Kräutler hat vier Artikel über Amazonien und die indigenen Völker zur viel beachteten Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus beigetragen. FOTO: Theresa Müller

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