Zugegeben, in manchen Ausgaben erkenne ich zwar meine Handschrift wieder, erinnere mich aber an keine einzige Figur im Stück – oder gar an dessen Handlung. Trotzdem habe ich alle Hefte aufgehoben. Sie erinnern mich an mein Studentenleben, das Studium, und meinen bislang liebsten Lebensabschnitt.
Magdalena Krones ist Videoredakteurin im Videoteam der Main-Post und liest auch heute noch gerne Reclam-Bücher.
Ins Altpapier
Ich mag Bücher. Echte Bücher aus Papier. Aber Reclam-Hefte? Die machen doch wenig her im Regal. Also fristen vier Dutzend gelbe, ein paar blaue und grüne Bändchen und sogar ein orangenes Heftchen ihr Dasein hinter den richtigen Büchern in zweiter Regalreihe.
Ob ich Goethes „Faust“ habe, fragt mich mein 23-jähriger Sohn – plötzlich arg bildungsbeflissen – neulich. Und so kommt die Reclam-Ausgabe aus Deutsch-Leistungskurs-Zeiten nach über 35 Jahren wieder zu Ehren. „Papa, hast wirklich Du das alles da geschrieben?“, will das Kind ein paar Tage später wissen.