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WÜRZBURG
150 Jahre Reclam: Erinnerungen an das kleine Gelbe
Von unserer Redaktion
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:38 Uhr

Latein in Deutsch

Massenweise Reclam-Hefte liegen bei uns in den Regalen. Das liegt am Erinnerungswert – all die Zeichnungen, Namen von Lieblingsbands und die auf die Deckel geschriebenen Witze, die einem heute sehr, sehr peinlich sind. Kennt noch jemand die Häschen-Hattu-Muttu-Witze? So was auf Cäsar oder Cicero zu schreiben, zeigt ein frühes Bekenntnis zu Humor und zur Dualität des Lebens, das Platz für Unterhaltung und für ernsthafte Auseinandersetzung mit dem, was uns Menschen ausmacht, bieten sollte.

Pole Popenspäler habe ich aus zwei Gründen ausgewählt. Einer ist der schicke Stempel, mit dem ich mit Hingabe Bücher und Hefte kennzeichnete. Der andere: Wir haben diesen und viele andere Klassiker nie gelesen im Deutschunterricht. Unser Deutschlehrer war auch unser Lateinlehrer. Und Herr Keil (die älteren Absolventen des Münnerstädter Gymis werden sich erinnern) machte so gut wie nur Latein mit uns. Auch wenn Deutsch auf dem Stundenplan stand. Deswegen habe ich nie so recht zu Storm gefunden. Aber es gab Zeiten, da hätte ich einen Cicero-Assistenten in Grammatikfragen beraten können.

 
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