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Rottendorf
s.Oliver-Belegschaft wählte ersten Betriebsrat
Der erneute Anlauf hatte Erfolg: Der mainfränkische Modekonzern s.Oliver hat seit dieser Woche zum ersten Mal einen Betriebsrat. Wie das einzustufen ist.
Die 1300 Beschäftigten des Modekonzerns s.Oliver in Rottendorf haben jetzt einen Betriebsrat. Das war zuletzt ein kontrovers diskutiertes Thema gewesen.
Foto: Daniel Peter | Die 1300 Beschäftigten des Modekonzerns s.Oliver in Rottendorf haben jetzt einen Betriebsrat. Das war zuletzt ein kontrovers diskutiertes Thema gewesen.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:26 Uhr

Ein lange diskutiertes Thema hat beim mainfränkischen Modekonzern s.Oliver seinen Abschluss gefunden: Das Unternehmen hat seit Mittwoch zum ersten Mal in seiner gut 50-jährigen Geschichte einen Betriebsrat. Das bestätigten s.Oliver und die Gewerkschaft Verdi übereinstimmend.

Demnach bekamen die Liste "s.O together" zehn und die von der Gewerkschaft forcierte Liste "Ritter des Rechts supported by ver.di" fünf Sitze in dem Gremium. Konzernchef Claus-Dietrich Lahrs hat der Firmenmitteilung zufolge seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert: "Wir möchten eine enge Partnerschaft etablieren, von der das ganze Unternehmen profitiert."

Wen der neue s.Oliver-Betriebsrat genau vertritt

Laut Verdi waren in der Firmenzentrale in Rottendorf bei Würzburg etwa 1300 Beschäftigte zur Wahl am Dienstag aufgerufen worden, darunter auch jene im Homeoffice. Insgesamt 30 Kandidaten standen auf den beiden Listen. Das Gremium vertritt nach s.Oliver-Angaben die Belange der Beschäftigten von s.Oliver und der Tochterfirma Comma in Rottendorf.

In der Zeit der Konzernführung unter Gründer Bernd Freier hatte es schon einmal einen von Verdi vorangetriebenen Anlauf gegeben, einen Betriebsrat einzurichten – ohne Erfolg. Freier ging Ende 2019 in den Ruhestand. Nach der Ankündigung des Unternehmens im vergangenen Jahr, 370 Arbeitsplätze abzubauen, kam wieder Schwung in das Thema.

Wo noch Betriebsräte gegründet wurden

In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass die Gründung eines Betriebsrates auch in anderen großen Firmen der Region Diskussionsstoff ist. Mit dem Ergebnis, dass in den zurückliegenden Monaten eine solche Mitarbeitervertretung zum Beispiel bei SSI Schäfer in Giebelstadt (Lkr. Würzburg) und im neuen Distributionszentrum des Schaeffler-Konzerns in Kitzingen installiert worden ist. 

Bei s.Oliver mit weltweit 5100 Beschäftigten gab es bis zuletzt das Gremium "For Us", das eine einem Betriebsrat vergleichbare Funktion haben sollte. Verdi hatte "For Us" aber stets als wirkungslos bezeichnet.

s.Oliver-Personalchef Thomas Lurz indes würdigte die Gruppe: Das Team habe sich engagiert für die Belange des Personals eingesetzt, heißt es in der Firmenmitteilung. "Zuletzt konnten wir gemeinsam die Corona-Prämie, ein neues Gesundheitsvorsorgepaket sowie die Ausweitung des Mitarbeiterrabatts auf den Weg bringen."

 
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