Der Apfel ist das beliebteste Obst der Deutschen und reich an vielen gesunden Inhaltsstoffen. Ist die Ernte üppig und man hat die richtigen Sorten in seinem Garten, lohnt sich das Einlagern, um auch im Winter noch einen Vorrat zu haben.
Wie erkenne ich, ob der Apfel reif ist?
Löst sich der Stiel leicht vom Baum, können Sie die Äpfel ernten. Muss man kräftig ziehen und sie lösen sich nur schwer, sollten sie noch hängenbleiben. Wird die Grundfarbe langsam gelb, hat der Apfel Genussreife und man kann ihn pflücken. Sind die Kerne im Inneren braun, ist das auch ein Zeichen für die Reife. Lagerreif ist der Apfel, wenn er noch leicht grüne Stellen hat.
Was ist beim Pflücken zu beachten?
Optimal sind mehrere Erntedurchgänge. Im Garten sind nicht alle Früchte an einem Baum zur gleichen Zeit reif. Am besten ernten Sie zuerst die Krone und die nach Süden gewandte Seite. Äpfel im Inneren des Baumes mit weniger Sonne lässt man länger hängen. Sie reifen nach. Richtig ist, die Frucht nicht abzudrehen, sondern besser im 90-Grad-Winkel nach oben zu knicken. Druckstellen sind zu vermeiden.
Welche Äpfel eignen sich zum Lagern?
- Je früher der Apfel reif ist, desto schlechter lässt er sich lange lagern. Frühäpfel sollten Sie ernten und schnell essen oder sofort verarbeiten.
- Gute Lageräpfel sind Winteräpfel, die im Oktober geerntet werden. Knapp reif geerntet eignen sie sich am besten für eine lange Lagerung.
- Vollreife Äpfel eignen sich nicht. Sie schrumpeln schnell und haben eine kurze Haltbarkeit.
- Früchte aus dem Außenbereich eines Baumes mit direkter Sonneneinstrahlung haben mehr Inhaltsstoffe.
- Am besten nur mittlere Größen aufbewahren.
- Gut eignen sich die Sorten Berlepsch, Ontario, Jana, Jonagold, Golden Delicous, Elstar Cox Orange, Roter Boskoop, Kaiser Wilhelm oder Topas. Bei der Bestimmung der Sorten hilft ein Pomologe.
Wo lassen sich Äpfel gut einlagern?
Für die längere Aufbewahrung kommen kühle und dunkle Keller, Gartenlauben oder Schuppen infrage. Wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit, damit die Äpfel wenig Wasser verlieren und nicht schrumpeln. Ideal sind Temperaturen von drei bis zehn Grad. Ein Tipp: Am besten eignen sich mit Zeitungspapier ausgelegte Holzstiegen oder Styroporkisten zur Aufbewahrung.
Diese Tipps sollten Sie für die Lagerung beachten:
- Stiele müssen an den Äpfeln bleiben.
- Anhängendes Fruchtholz entfernen.
- Nur Früchte ohne Druckstellen und dunkle Schimmelflecken nehmen.
- Äpfel nach dem Ernten nicht waschen, da die äußere Wachsschicht einen natürlichen Schutz gegen Keime bildet. Ist sie beschädigt, verliert der Apfel außerdem an Feuchtigkeit.
- Richtig ist, die Früchte für eine bessere Kontrolle in höchstens zwei Lagen einzeln übereinander zu lagern.
- Äpfel wöchentlich auf Schadstellen kontrollieren und gegebenenfalls aussortieren.
- Der Reifeprozess lässt sich hinauszögern, indem eine Plastikplane mit kleinen Löchern über die Früchte ausgebreitet wird.
Tipps, was Sie vermeiden sollten:
- Kein Fallobst nehmen, selbst wenn es unbeschädigt aussieht. Die Mikroorganismen des Bodens wirken sich negativ auf die Lagerung aus.
- Äpfel nicht neben anderem Obst lagern, denn das verströmende Ethylengas beschleunigt den Reifungsprozess anderer Obst- und Gemüsesorten.
Das sollten Sie im Herbst nach der Apfelernte tun:
Im Baum dürfen keine Fruchtmumien verbleiben, sondern alle Äpfel müssen gepflückt werden. Hängen Äpfel mit Fruchtschorf im Baum, infizieren sie im Frühjahr die neuen Blätter, was zu Sekundärinfektionen auf den neuen Früchten führt. Im Garten müssen Sie alle unter dem Baum liegenden Äpfel auflesen, um Schädlinge fernzuhalten.
Komplett geschnitten wird der Apfelbaum nicht nach der Ernte, sondern erst im Frühjahr kurz vor der Blüte. Im Herbst braucht er die Blätter, um Reservestoffe einzulagern. Wird er unmittelbar nach der Ernte geschnitten, fällt der nächste Ertrag geringer aus. Richtig ist dagegen, die langen Wasserschosse bereits jetzt zu entfernen.