Der seit Jahren diskutierte Ausbau der Universitätsklinik in Würzburg kommt auch nach der zähen Lösung der Grundstücksfrage nicht vom Fleck: Mehr als sieben Monate nach dem notariellen Kaufvertrag für zehn Hektar Erweiterungsfläche im Stadtteil Grombühl und fast ein Jahr nachdem die Söder-Regierung im Grundsatz grünes Licht für das Milliarden-Projekt gegeben hat, gibt es aus dem zuständigen Wissenschaftsministerium immer noch keinen Planungsauftrag.
Damit liegt der lange ersehnte Start der ohnehin langwierigen, auf rund fünf Jahre geschätzten Planungsphase vor dem ersten Spatenstich für eine neue Kopfklinik und das Zentrum Frauen-Mutter-Kind weiter auf Eis – trotz des unbestritten maroden Zustands der bestehenden Klinikgebäude. Bereits zuvor war es, wie mehrfach berichtet, zu einer jahrelangen Verzögerung gekommen, weil sich der Freistaat und das Juliusspital als Grundeigentümer lange nicht auf einen Kaufpreis für das Baugelände einigen konnten.
Die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) mag ob des erneuten Aufschubs nicht mehr an Zufälle glauben: "Wenn sie in München unser Projekt verlangsamen wollen, dann sollen sie es offen sagen", schimpft die Würzburgerin, die inzwischen seit zehn Jahren für das Vorhaben kämpft. Sie habe jedenfalls aus der Staatsregierung trotz intensiver Bemühungen keine nachvollziehbare Erklärung für den neuen Zeitverzug bekommen.
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Bereits während des Streits um das Grundstück war im Landtag hinter vorgehaltener Hand immer wieder von versuchten Ausbremsversuchen der zuständigen Ministerien für das Würzburger Projekt die Rede. Dort gebe es andere Prioritäten, etwa die teure Sanierung der Münchner Unikliniken, hieß es damals.
Stamm: Es geht um die medizinische Versorgung der ganzen Region
Wenn die Finanzmittel für alle notwendigen Klinikprojekte in Bayern nicht ausreichten, dann müsse auch dies endlich offen auf den Tisch, fordert Stamm nun. Stattdessen aber das Vorhaben in Würzburg am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen, sei "unsäglich", sagt die CSU-Politikerin verärgert: "Es geht hier schließlich um die Menschen und die medizinische Versorgung der ganzen Region."
Man arbeite "weiterhin intensiv und zielgerichtet" an den vorgesehenen Neubaumaßnahmen in Würzburg, entgegnet das Wissenschaftsministerium auf Nachfrage. Allerdings habe das Bauministerium zunächst um "aktualisierte Bedarfsbeschreibungen" gebeten. Im Bauministerium reicht man den Schwarzen Peter postwendend zurück: Auf "Anregung" des Wissenschaftsressorts müsse derzeit unter anderem "zur Optimierung beim Flächenbedarf das Raumprogramm aktualisiert" werden.
Ministerien: Immer neue Anforderungen
Dem Vernehmen nach hatte die Würzburger Universitätsklinik bereits im November aktualisierte Bauanträge nach München übermittelt. Im Februar seien dann allerdings mit Verweis auf neue Baurichtlinien plötzlich völlig neue und sehr detaillierte Anforderungen zum Raumbedarf und der technischen Ausstattung gestellt worden. Warum diese Fragen nicht bereits im vergangenen Jahr geklärt werden konnten, ließen die Ministerien auch auf wiederholte Nachfrage offen.
Barbara Stamm will jedenfalls keine weiteren Verzögerungen mehr akzeptieren: "Meine Geduld ist am Ende." Schließlich seien die derzeitigen Klinikgebäude "eine einzige Baustelle". Zudem dränge die Zeit auch aus einem anderen Grund: Wenn es jetzt ein Konjunkturpaket auch für die medizinische Infrastruktur geben sollte, "wäre es gut, wenn die Uniklinik Würzburg dabei wäre".
"Planungsphase hat begonnen. Die Mannen und Frauen in WÜ und M brüten gerade über die neue Strassen-Erschliessung. Die Mannschaft war mal während des Grund-stückserwerb "oben vor Ort. Dabei sahen sie noch keine Straba: aber Hunderte von Pkw auf den Parkplätzen. Als sie auf den schmalen, engen, zugeparkten Zufahrt-strässchen im ST Grombühl nur mühsam vorwärts kamen, fiel Ihnen auf, dass man sich " zuförderst erst um eine gänzlich neue Strassenerschliessung Gedanken machen muss.
"Raumplanung nennt sich diese Phase jetzt. Mit der Raumfahrt ins All hat diese nichts gemein. Aber all diese Kleinen, mehr als Hundert Jahre alten Zufahrtsträsschen
im ST Grombühl, sind halt nicht breiter. Fürs alte "Luitpoldkrankenhaus=Lukra" fuhr man ja auch nur eingleisig hin und her mit der Straba. Endhalt: Petrinistrasse! Das war damals modern.
Also Hoffnung auf die " Raumplanung ". Die Amerikaner schicken ja auch nach langer Pause wieder Raketen in den Himmel zur ISS.