Nach mehr als einjährigem Ringen ist das Grundstücksgeschäft für den Ausbau der Würzburger Uniklinik auf der Zielgeraden: Nach einem Antrag der SPD war das Projekt am Mittwoch Thema in einer gemeinsamen Sitzung des Haushalts- und Wissenschaftsausschusses im Landtag. Vertreter beider Ministerien berichteten dort von einer Grundsatzeinigung und einem vorliegenden Vertragsentwurf.
Danach kauft der Freistaat zehn Hektar Fläche von der Stiftung Juliusspital. Das sind nochmal zwei Hektar weniger als zuletzt avisiert und nur gut die Hälfte der ursprünglich geplanten Fläche. Offenbar reicht diese Teilfläche für die ersten drei Großbaumaßnahmen aus: eine neue Kopfklinik, ein Zentrum Frauen-Mutter-Kind und eine neue Energiezentrale.
Wissenschaftsministerium spricht von "aller-allererster Priorität"
Die Erweiterung habe für den Freistaat "allerallererste Priorität", versicherte Ministerialdirigent Michael Mihatsch aus dem Wissenschaftsministerium. Seine Bau-Kollegin Ingrid Simet sieht nach eigenen Worten vertraglich keine offenen Fragen oder großen Differenzen mehr.
Entsprechend könnte der Haushaltsausschuss den Grundstücksankauf in Kürze genehmigen. SPD-Abgeordneter und Fraktionsgeschäftsführer Volkmar Halbleib (Ochsenfurt) rechnet damit allerdings nicht mehr vor der nahen Sommerpause, sondern bald danach. "Deshalb ist wichtig, dass schon jetzt die Planungsaufträge erteilt werden. Wir dürfen keine weitere Zeit mehr verlieren", sagte er am Mittwoch gegenüber der Redaktion. Aus dem Wissenschaftsministerium hieß es, der Architektenwettbewerb könne noch vor dem finalen Grundstückskauf starten.
Kritik an 20-jähriger Bauzeit
Skeptisch beurteilen unterfränkische Abgeordnete den veranschlagten Zeitraum von 20 Jahren für das Projekt mit einem Volumen von gut einer Milliarde Euro. Halbleib will auf eine deutlich schnellere Umsetzung der Baumaßnahmen drängen. Ansonsten müssten noch erhebliche Millionen in den Erhalt der Bestandsgebäude von Kopf- und Frauenklinik gesteckt werden.
Auch die Grünen-Abgeordneten Patrick Friedl (Würzburg) und Kerstin Celina (Kürnach) fordern eine schnellere Realisierung. Im Nachtragshaushalt gelte es, die Hochbaumittel im Bereich Wissenschaft massiv anzuheben.
warum muss immer alles noch schneller (höher, besser, weiter) werden und weshalb wird den "baufachleuten"nicht geglaubt? wissen politiker, die alle paar monate ein neues ressort übernehmen alles besser? sind das "übermenschen"?
denkt mal drüber nach