Das Bayerische Kabinett hat dem nach monatelangem Ringen zwischen Freistaat und Juliusspital gefundenen Kompromiss über den staatlichen Ankauf eines zehn Hektar großen Geländes zur Erweiterung der Würzburger Uniklinik am Dienstag offiziell zugestimmt. Auf dem Gelände soll unter anderem ein neues Mutter-Kind-Zentrum und eine neue Kopfklinik entstehen.
"Die Staatsregierung steht zum weiteren Ausbau des Universitätsklinikums Würzburg", beteuerte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) nach der Sitzung. Durch den in zwei Bauabschnitten geplanten Ausbau werde "die Zukunftsfähigkeit der Würzburger Universitätsmedizin zum Wohle aller Patienten in der Region langfristig gesichert". Sibler kündigte an, nun in enger Abstimmung mit der Stadt Würzburg einen Architekten-Wettbewerb für das Milliarden-Projekt vorzubereiten, "um die städtebauliche Gesamtkomposition und die genaue Verortung der Neubauten zu klären".
Über Kosten und Zeitplan für die Realisierung könne er erst nach Vorliegen der Planungen Auskunft geben, erklärte Sibler. Das Projekt habe für sein Haus aber oberste Priorität: "Je schneller es geht, desto besser ist es."
Stamm: Für die Region Weichenstellung für die Zukunft
Sie gehe davon aus, dass die Planungen nun in Angriff genommen werden, sagte auch die frühere Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU), die für das Projekt lange gekämpft hatte. Für die gesamte Region sei der Ankauf "eine Weichenstellung für die Zukunft, die man nicht hoch genug schätzen kann", findet Stamm. Formal muss der Kauf nach der Sommerpause noch vom Haushaltsausschuss des Landtags bewilligt werden. Beide Regierungsfraktionen hätten aber bereits Zustimmung signalisiert, hieß es in München.