
Wie wichtig eine moderne medizinische Versorgung überall in Bayerns ist, haben die Monate der Corona-Krise eindrucksvoll vor Augen geführt. Umso befremdlicher ist es, dass die aus fachlicher Sicht unbestritten notwendige Erweiterung der Würzburger Uniklinik in den zuständigen Münchner Ministerien offenbar weiter ausgebremst wird.
Vorsätzliche Knüppel oder bürokratischer Irrsinn?
Letztlich ist es unerheblich, ob dem Würzburger Milliarden-Projekt dabei mit Vorsatz Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, um bei der Sanierung der ebenfalls maroden Münchner Unikliniken finanziell klotzen statt kleckern zu können. Oder ob es nur "normaler" bürokratischer Irrsinn ist, der immer neue Hürden aufbaut, anstatt den Weg für konkrete Planung endlich frei zu machen.
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Unter dem Strich bleibt stets das unbefriedigende Ergebnis, dass auf dem ohnehin mühsam langen Weg zur Realisierung des für die Region wichtigen Großprojekts jetzt weiter wertvolle Zeit verplempert wird: Seit zehn Jahren wird darüber schon diskutiert! Zwei Jahre sind im Streit um das Grundstück verloren gegangen, ein weiteres Jahr könnte nun im Planungsvorlauf versumpfen. Die auf zehn Jahre geschätzte Fertigstellung droht so auf Sankt Nimmerlein verschoben zu werden.
Dabei sind die politischen Vorgaben klar: Die Söder-Regierung hat sich im vergangenen Juli eindeutig für das Projekt ausgesprochen. Leider gilt: Politische Versprechen sind nur dann etwas wert, wenn sie auch gehalten werden.